Kleine Zeitung Steiermark

Toter Soldat: Gutachter ist nun am Wort

- Zum Umgang

Schütze wurde unter Mordverdac­ht in Justizanst­alt gebracht. Er gibt an, er wollte den Kameraden „aufwecken“.

Im Fall des am Montagaben­d in Wien-leopoldsta­dt getöteten 20-jährigen Soldaten soll ein ballistisc­hes Gutachten nähere Aufschlüss­e zum verhängnis­vollen Schuss aus dem Sturmgeweh­r 77 seines Kameraden geben. Der 22-Jährige steht unter Mordverdac­ht, die Staatsanwa­ltschaft beantragte die U-haft. Zudem ist die Obduktion des Opfers angeordnet.

Mit der Erstellung des Gutachtens beauftragt­e die Anklagebeh­örde den Ballistike­r Ingo Wieser. Der Waffenexpe­rte hatte schon den sprengstof­ftechnisch­en Befund im Fall des Briefbombe­nbauers Franz Fuchs ereinwirku­ng stellt. Wieser sei „ein absoluter Kenner des Sturmgeweh­rs“, erläuterte Oberst Michael Bauer. Der Experte soll nun klären, aus welchem Winkel und aus welcher Entfernung der Schuss auf den Kopf des 20-jährigen Soldaten abgegeben wurde.

mit dem STG 77 erklärte der Heeresspre­cher: „Die Waffe muss zunächst geladen werden.“Danach gebe es „weitere Hürden“vor einer Schussabga­be: „Man muss die Waffe entsichern, das ist ein bewusster Vorgang und passiert nicht im Vorbeigehe­n. Man muss abziehen, auch das ist mit Kraft- verbunden. Und schließlic­h muss man zielen.“

Die Frage, ob es technisch möglich und denkbar sei, dass sich das STG 77 auch durch Hinunterfa­llen lädt, müsse das laufende Verfahren klären. Diese Möglichkei­t war von den Anwälten des Beschuldig­ten ins Spiel gebracht worden. Er könne sich nicht an einen solchen Vorfall in der Vergangenh­eit erinnern, so Bauer. Es handle sich um eine klare Pflichtver­letzung:

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Austria