1500 Strafen auf Umleitung verhängt
Baustelle St.-peter-hauptstraße: Zum Auftakt lief das Radargerät am Sternäckerweg heiß. An zwei Tagen wurden 1500 „Raser“geblitzt.
Im Juli von der Politik noch zelebriert, hat der Endausbau der St.-peter-hauptstraße für etliche Autofahrer nun ein teures Nachspiel. Denn zum Auftakt der „Baustellenphase 1“– mitsamt Umleitung Tausender Fahrzeuge stadtauswärts über den Sternäckerweg – lief ebendort das Radargerät heiß. „Es gingen zwischen 1400 und 1600 Geschwindigkeitsübertretungen bei uns ein“, bestätigte die Polizeibehörde gegenüber der Kleinen Zeitung.
An lediglich zwei Tagen haben diese außergewöhnlich hohe „Trefferquote“jene Mitarbeiter erzielt, die von der Stadt Graz der Polizei zugeteilt worden sind, um auf Nebenstraßen, vor Schulen etc. die Tempolimits zu überwachen. Leser der Kleinen Zeitung sprechen von „reiner Schikane“und von „Abzocke“. Das weist man im Magistrat freilich zurück. Zumal es sich um keine Vorrangstraße handeln würde und der Dreißiger auch durch eine Bodenmarkierung ersichtlich sei.
Tatsache ist: Am 7. August begann auf der stark frequentierten Route „Phase 1“: Seither „wird der Verkehr stadtauswärts über den Sternäckerweg – Messendorfgrund – Styriastraße und weiter über die St.peter-hauptstraße geführt“, ist der Baustelleninformation zu entnehmen. An die Geschwindigkeitsbegrenzung erinnerte man nicht.
Dem Straßenamt blieben die Kontrollen aber offenbar nicht verborgen: Am 9. August wurde am Sternäckerweg bald nach Am Sternäckerweg beginnt die Umfahrung der St.-peter-hauptstraße, es
der Waldorfschule ein beidseitiges Parkverbot verhängt. Damit schaffte man zwei freie Fahrspuren. Und so konnte zumindest abschnittsweise der Dreißiger aufgehoben und Tempo 50 verordnet werden.
Warum so viele Autofahrer nicht an Tempo 30 gedacht haben? Womöglich haben sie die Verkehrsschilder „Tempo 30 an Schultagen“nahe der Schule missverstanden: Im August waren schließlich Sommerferien. Oder sie dachten, dass auf der
Umleitung einer Hauptverkehrsstraße kein Dreißiger gilt. „Das sind Spekulationen, auf diesem Abschnitt galt immer Tempo 30“, betont man bei der Stadt Graz. Bei der Polizei spricht man hinter vorgehaltener Hand von einem „taktisch ungünstigen Vorgehen“.
So oder so wird von den Autofahrern Flexibilität verlangt. Denn „Phase 1“des gut neun Millionen Euro teuren Um- und Ausbaus endet heuer im Dezember. Ab März 2018 verläuft die Umleitung anders.