Kleine Zeitung Steiermark

„Das ist nicht Skifahren, wie ich es mir vorstelle“

- Mikaela Shiffrin

Gefragt: Marcel Hirscher war von Kameras und Mikrofonen umringt – und bekräftigt­e: „Sölden kann sich nicht ausgehen!“ wie Football oder Baseball“, erklärt der Reporter vor dem Interview mehrfach entschuldi­gend.

Dabei ist Hirscher an diesem Tag gut gelaunt, er hat soeben den zweiten Tag auf Ski verbracht. „Es war Zeit“, sagt der 29-Jährige, „denn nur vom Liegen auf der Couch wird es nicht besser“, meinte er. Ernüchtert, irgendwie. „Das Skifahren schaut gut aus auf einer perfekten Piste, aber das ist nicht das Skifahren, wie ich es mir vorstelle“, sagt er. Der Fuß spielt nicht mit – noch. Der Grund ist aber „nicht der Knochen. Der ist verheilt. Aber das Gewebe rundherum war stark beschädigt, der Fuß ist noch sehr sensibel. Und wenn ich mir dann vorstelle, du fährst den Steilhang in Sölden mit lauter Schlägen, dann weiß ich: Da fehlt noch viel.“

Diejenigen, die noch immer mit dem „Wunder Sölden“rechnen, enttäuscht er. „Auch wenn ich es verstehe. Ich würde mir auch wünschen, dass ich nicht nur Ski fahren kann, sonnicht dern auch schnell heilen. Aber das spielt’s halt nicht.“Und so wird er, statt in Sölden zu starten, am „kleinen Wunder“Levi arbeiten. Die Kugel ist auch dann kein Thema. „Weil mir faktisch zwar nur ein Rennen fehlt, aber praktisch einige zehntausen­d Tore – und die kann ich nicht so schnell aufholen, da wären ja alle anderen Nasenbohre­r ...“

ist mit Sicherheit keine Nasenbohre­rin, arbeitet fest am Auftakt in Sölden,

den die Damen mit ihrem Riesentorl­auf am 28. Oktober bestreiten. „Die schwierigs­te Disziplin“, sagte die Us-amerikaner­in, „aber wenn der Schwung funktionie­rt, gibt es kein schöneres Skifahren.“

Was die 22-Jährige bestätigt: Die Lust auf den Gesamtwelt­cup ist vorhanden, mehr sogar. „Ganz ehrlich: Ich denke selbst wohl erst, dass ich es wirklich verdiene, den Gesamtwelt­cup zu haben, wenn ich ihn ein zweites Mal gewinne.“Die Vorzeichen stehen gut: Im Slalom ist Shiffrin ohnehin eine Klasse für sich, auch ihre Ansage in Richtung Speed sollte der Konkurrenz Sorgen machen. „Gemessen an der Tatsache, dass ich es noch nicht wirklich lange mache, bin ich eigentlich schnell“, sagt sie. Und lächelt.

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APA (2), GEPA

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