„Das ist nicht Skifahren, wie ich es mir vorstelle“
Gefragt: Marcel Hirscher war von Kameras und Mikrofonen umringt – und bekräftigte: „Sölden kann sich nicht ausgehen!“ wie Football oder Baseball“, erklärt der Reporter vor dem Interview mehrfach entschuldigend.
Dabei ist Hirscher an diesem Tag gut gelaunt, er hat soeben den zweiten Tag auf Ski verbracht. „Es war Zeit“, sagt der 29-Jährige, „denn nur vom Liegen auf der Couch wird es nicht besser“, meinte er. Ernüchtert, irgendwie. „Das Skifahren schaut gut aus auf einer perfekten Piste, aber das ist nicht das Skifahren, wie ich es mir vorstelle“, sagt er. Der Fuß spielt nicht mit – noch. Der Grund ist aber „nicht der Knochen. Der ist verheilt. Aber das Gewebe rundherum war stark beschädigt, der Fuß ist noch sehr sensibel. Und wenn ich mir dann vorstelle, du fährst den Steilhang in Sölden mit lauter Schlägen, dann weiß ich: Da fehlt noch viel.“
Diejenigen, die noch immer mit dem „Wunder Sölden“rechnen, enttäuscht er. „Auch wenn ich es verstehe. Ich würde mir auch wünschen, dass ich nicht nur Ski fahren kann, sonnicht dern auch schnell heilen. Aber das spielt’s halt nicht.“Und so wird er, statt in Sölden zu starten, am „kleinen Wunder“Levi arbeiten. Die Kugel ist auch dann kein Thema. „Weil mir faktisch zwar nur ein Rennen fehlt, aber praktisch einige zehntausend Tore – und die kann ich nicht so schnell aufholen, da wären ja alle anderen Nasenbohrer ...“
ist mit Sicherheit keine Nasenbohrerin, arbeitet fest am Auftakt in Sölden,
den die Damen mit ihrem Riesentorlauf am 28. Oktober bestreiten. „Die schwierigste Disziplin“, sagte die Us-amerikanerin, „aber wenn der Schwung funktioniert, gibt es kein schöneres Skifahren.“
Was die 22-Jährige bestätigt: Die Lust auf den Gesamtweltcup ist vorhanden, mehr sogar. „Ganz ehrlich: Ich denke selbst wohl erst, dass ich es wirklich verdiene, den Gesamtweltcup zu haben, wenn ich ihn ein zweites Mal gewinne.“Die Vorzeichen stehen gut: Im Slalom ist Shiffrin ohnehin eine Klasse für sich, auch ihre Ansage in Richtung Speed sollte der Konkurrenz Sorgen machen. „Gemessen an der Tatsache, dass ich es noch nicht wirklich lange mache, bin ich eigentlich schnell“, sagt sie. Und lächelt.