Kleine Zeitung Steiermark

Olympia 2026 – Bewerber Innsbruck/tirol

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Benni Raich sagt: „Es wären redimensio­nierte Spiele. Spiele, die zu uns passen“

hat dringliche­re Probleme“, sagt er und meint damit etwa die steigenden Wohnkosten, die verstopfte­n Routen zu den Tourismusb­etrieben, die Belastung der Natur durch Schneekano­nen, die vielen Veranstalt­ungen, die Abhängigke­it des Arbeitsmar­ktes vom Tourismus. Er warnt: „Großevents wie Olympische Spiele bringen Preissteig­erungen bei Grund-, Boden- und Mietpreise­n. Vom Bier bis zum Kaffee ist in fast allen Bereichen des Lebens ein enormer Preisschub zu beobachten!“Von den überzogene­n Budgets vergangene­r Spiele gar nicht zu reden. Dinkhauser fürchtet zu wissen, wer die Last zu tragen hat, wenn falsch geplant wird. „Die Hetz muss jemand zahlen – der Steuerzah- Toni Innauer sieht ein „Fenster der Möglichkei­ten, das sich jetzt auftut“ ler“, warnt Dinkhauser – 1968 übrigens selbst Olympia-teilnehmer, damals im Zweierbob.

Dem tritt vor allem das Österreich­ische Olympische Comité (ÖOC) unter Präsident Karl Stoss und Peter Mennel entgegen. Das ÖOC war es auch, das mit vielerlei Mitteln versucht, die Pro-argumente besser zu platzieren, als es die eigentlich mit der Kampagne betraute „Innsbruck Tirol Sports Gmbh“, die u. a. auch die RADWM 2018 pushen soll, geschafft hat. Mit Toni Innauer und Benjamin Raich wurden zwei Olympiasie­ger kurzerhand zu den Gesichtern der Bewerbung bestimmt, sie sind bei Diskussion­en, Interviews, Tv-runden dabei und versuchen, Emotiorol Mögliche olympische Wettkampfs­tätten Deutschlan­d nen zu schüren. Die wichtigste­n Argumente aber kommen vom Chef persönlich. Ioc-präsident Thomas Bach erläutert ein ums andere Mal, dass es „nun wirklich an der Zeit ist, dass die Spiele wieder an einen traditione­llen Winterspor­tort zurückkehr­en“. Oder er lobt das Vorhandens­ein der Infrastruk­tur, die es ermöglicht, die Budgets in Grenzen zu halten. „Die Nutzung von vorhandene­n Sportstätt­en führt nicht nur zu einem überschaub­aren Investitio­nsbudget. Sie verhindert auch, dass die Spiele Narben in Form von unbenutzte­n und zerfallene­n Stadien (den „weißen Elefanten“, Anm.) wie etwa in Rio de Janeiro oder Athen hinterlass­en. So etwas wollen wir nicht!“, sagte er.

Bleibt die Frage, ob die Tiroler am Sonntag wollen. Nüchtern betrachtet ist klar: 77 Prozent der Sportstätt­en wären im Tiroler Konzept vorhanden, der fehlende Teil soll temporär geschaffen werden. Gelingt es, das kalkuliert­e Durchführu­ngsbudget von 1,175 Milliarden Euro zu halten (und dieser Teil des Budgets hielt bisher noch bei allen Spielen), dann wären sie tatsächlic­h ohne Zuschuss zu finanziere­n. Bleibt die Frage nach Investitio­nen in sportfremd­e Infrastruk­tur und Sicherheit­smaßnahmen. Eines ist klar: Auch in der kleinen Dimension braucht Tirol Mut – nur den kann man nicht kaufen. Den Leitartike­l zum Thema finden Sie auf Seite 13

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