Kleine Zeitung Steiermark

Zur Person

- Veronica Kaup-hasler, Die Mutter

Setzt nach zwölf herbst-jahren neue Segel: Veronica Kaup-hasler

Damit hat sie für den herbst ein sehr junges Publikum gewonnen. abei rumorte es im Seniorenhe­im der greisen Avantgarde ein wenig, und manch Grazer Bildungsbü­rger fühlte sich um die wohligen Schauer des allherbstl­ichen Skandals geprellt. Doch Intendanti­n Kaup-hasler setzte unverzagt auf kleine und mittlere internatio­nale Produktion­en und auch regionale Grassroots­kultur. Ihrer Vielzahl wegen waren naturgemäß auch ein paar Enttäuschu­ngen dabei.

DBei ihrem Einstieg war der steirische herbst dank etwas zu kühner Kalkulatio­n in Sachen List-halle finanziell waidwund. Gerade drei Millionen Euro Budget gab es, die durchaus vergleichb­aren Wiener Festwochen hatten damals schon zwölf. Mittlerwei­le hält der herbst bei 4,7 Millionen, die Festwochen hatten heuer 13. er zweite rote Faden, der sich durch die Ära Kauphasler zieht, ist die soziokultu­relle Relevanz vieler ihrer Projekte. Stellvertr­etend seien hier Hannah Hurtzigs grandiostr­uktur.

Dgeboren 1968 in Dresden, ihre Familie übersiedel­te 1970 nach Wien. Studium: Theater- und Politikwis­senschaft sowie Germanisti­k in Wien.

Dramaturgi­n (Burgtheate­r, Festwochen Wien, Salzburger Festspiele), Leiterin des Festivals Theaterfor­men Hannover. Intendanti­n des steirische­n herbsts seit 2006, bis 2017.

zweier Kinder ist auch Jurorin in internatio­nalen Jurys, Mitglied des Universitä­tsrates der Musikunive­rsität Wien und in Stiftungen tätig. se Wissenstra­nsferbörse „Schwarzmar­kt“, das köstliche „Casino Of Tricks“und Signas „Komplex-nord-methode“genannt. Und auch das heurige Jelinek-großprojek­t „Die Kinder der Toten“kann hier wohl dazugerech­net werden.

50 Jahre nach seiner Erfindung hat der steirische herbst längst seine einst europaweit­e Alleinstel­lung verloren. Festivals mit zeitgenöss­ischer und avantgardi­stischer Kunst (gibt’s die noch?) finden sich allerorten. Der Skandal, verlässlic­her Begleiter bis in die frühen 80erjahre, ist musealisie­rt. Tabus sind vom Aussterben bedroht und nur noch dort zu finden, wo auch die radikalste Kunst nicht hinwill. as alles hat Veronica Kaup-hasler von Beginn an begriffen und dem herbst ein Ende als grotesk alternde Festival-diva erspart. Dafür darf ihr Name hell leuchtend in der Chronik der ersten 50 Jahre steirische­r herbst stehen.

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