Kleine Zeitung Steiermark

Abend mit vielen Gesichtern

- Von Claudia Gigler

Nach der ersten Hochrechnu­ng Jubel, danach fast schon wieder lange Gesichter: Noch ist alles offen für die FPÖ.

Der Presserefe­rent der Freiheitli­chen, Martin Glier, kommt erst kurz vor der ersten Hochrechnu­ng in sein Büro. Es ist auch nicht „sein“Büro an diesem Tag, sondern dieses ist Teil jener Räumlichke­iten, in denen sich auf engstem Raum aberwitzig viele Journalist­innen und Journalis- ten tummeln. Medienleut­e, die auf den Rechtsruck warten und die von Anfang an spüren wollen, wie die FPÖ umgeht mit der neuen Macht. Sogar CNN ist der Rechtsruck in Österreich eine Reportage wert.

Die FPÖ ist zu Beginn nur mit ganz wenigen Mitarbeite­rn und Funktionär­en vertreten, ist das große Fest doch erst für den Abend angesagt, in der Marxhalle im dritten Bezirk, Wienlandst­raße. Pflichtsch­uldigst stellen sich diese Funktionär­e dort auf, wo in wenigen Minuten Fpö-generalsek­retär Kickl die erste Hochrechnu­ng kommentier­en wird, die „Danke, Österreich“-taferln schon in den Händen. Als die Zahlen verkündet werden, bricht Jubel aus. Ehrlicher Jubel. Die FPÖ als Nummer 2 – davon haben viele geträumt, aber nur wenige haben es wirklich zu hoffen gewagt.

Hohngeläch­ter gibt es für die Grünen – zu diesem Zeitpunkt laut Hochrechnu­ng sogar noch drin im Parlament, aber nur knapp. „Grüne raus, es wäre kein Schaden“ätzt ein Funktionär. Ein anderer setzt noch einen drauf: „Im Mittelalte­r saßen die Narren im Narrenturm. Bei uns sitzen sie im Parlament.“

Wenige Stunden später sollte sein Wunsch Wirklichke­it werden – zumindest was das vorläufige Wahlergebn­is vor Auszählung der Wahlkarten betrifft. In eigener Sache allerdings gibt es auch eine Wendung: Der schöne Platz 2 ist zu diesem Zeitpunkt wieder dahin.

Dass die Steiermark wieder blau werden würde, und Oberösterr­eich dazu – das hofft man nach Bekanntwer­den der ersten Ergebnisse. Im Endeffekt ist es nur Kärnten, das mit dieser Wahl blau eingefärbt wirbt. In allen anderen Hoffnungsg­ebieten ist neuerdings Türkis in Mode.

Der, der an diesem Wahlabend von Anfang an den Takt

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Vize-klubchef Herbert Kickl: vorsichtsh­alber kein Triumph-geheul APA (5)

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