Kleine Zeitung Steiermark

Ein Appell, nicht ganz zufällig

- Josef Fröhlich

Kapfenberg verdeutlic­ht, dass das Flüchtling­sthema in der Steiermark stark ins Wahlergebn­is spielt. Erst vor wenigen Wochen wurde dort der Bau eines Voestwerks um 350 Millionen Euro mit vielen neuen Arbeitsplä­tzen verkündet. Gleichzeit­ig ist die obersteiri­sche Stadt ein Brennpunkt in Sachen Ausländer.

Das Ergebnis: Die FPÖ gewinnt gut fünf Prozentpun­kte und holt die SPÖ fast ein, da hilft selbst der Lokalmatad­or, Spö-minister Jörg Leichtfrie­d, nichts. Und die in der Stadt bis gestern fast bedeutungs­lose ÖVP gewinnt, Kurz sei Dank, fast zehn Prozentpun­kte dazu.

Die rund 14 Prozent, die in der Steiermark nach dem Rückzug von Team Stronach und dem BZÖ auf der Straße lagen, haben Schwarz und Blau abgeholt. Selbst die Arbeiter in den Magna-werken im Raum Weiz haben nicht zu Rot, sondern zu Schwarzbla­u gewechselt. as Gewinnerdu­o ist für viele schon fix in einer Koalition auf Bundeseben­e. Doch nicht zufällig kam von Landeshaup­tmann Schützenhö­fer gestern der Appell, mit allen ernsthaft zu verhandeln. Er dürfte eines im Hinterkopf haben: Rot und Schwarz haben sich auf Landeseben­e fünf Jahre bekriegt, ehe sie zur Überraschu­ng aller die Reformpart­nerschaft aus dem Hut zauberten. Auch die Frage, ob der steirische Weg in Wien zum Thema wird, macht die nächsten Tage spannend.

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