Ein Appell, nicht ganz zufällig
Kapfenberg verdeutlicht, dass das Flüchtlingsthema in der Steiermark stark ins Wahlergebnis spielt. Erst vor wenigen Wochen wurde dort der Bau eines Voestwerks um 350 Millionen Euro mit vielen neuen Arbeitsplätzen verkündet. Gleichzeitig ist die obersteirische Stadt ein Brennpunkt in Sachen Ausländer.
Das Ergebnis: Die FPÖ gewinnt gut fünf Prozentpunkte und holt die SPÖ fast ein, da hilft selbst der Lokalmatador, Spö-minister Jörg Leichtfried, nichts. Und die in der Stadt bis gestern fast bedeutungslose ÖVP gewinnt, Kurz sei Dank, fast zehn Prozentpunkte dazu.
Die rund 14 Prozent, die in der Steiermark nach dem Rückzug von Team Stronach und dem BZÖ auf der Straße lagen, haben Schwarz und Blau abgeholt. Selbst die Arbeiter in den Magna-werken im Raum Weiz haben nicht zu Rot, sondern zu Schwarzblau gewechselt. as Gewinnerduo ist für viele schon fix in einer Koalition auf Bundesebene. Doch nicht zufällig kam von Landeshauptmann Schützenhöfer gestern der Appell, mit allen ernsthaft zu verhandeln. Er dürfte eines im Hinterkopf haben: Rot und Schwarz haben sich auf Landesebene fünf Jahre bekriegt, ehe sie zur Überraschung aller die Reformpartnerschaft aus dem Hut zauberten. Auch die Frage, ob der steirische Weg in Wien zum Thema wird, macht die nächsten Tage spannend.
D