Kleine Zeitung Steiermark

Von Rochade will die Steirer-sp nichts wissen

- Von Thomas Rossacher

Leichtfrie­d statt Schickhofe­r? Für beide nicht mehr als ein Gerücht. Steirische­r Sp-chef sieht Partnersch­aft mit ÖVP unabhängig vom Bund.

Die SPÖ hat am Montag auf Bundes- und Landeseben­e die ersten Schlüsse aus der Nationalra­tswahl zu ziehen versucht. In der Grünen Mark legten die Roten ja leicht zu: Aber zu wenig, um den Turbo für den Kanzler zu zünden. Der Forderung von Jungen wie Mustafa Durmus, rasch in die Opposition zu gehen, kommt man nicht nach – vorerst. Es werde mit allen verhandelt, meinte der steirische Landeschef Michael Schickhofe­r. Aber „der Weg in die Opposition zeichnet sich ab“. Jörg Leichtfrie­d vermutete ebenso, dass VP-FP schon paktiert sei.

Der Noch-minister beflügelte am Montag die Fantasie: Der Ex-landesrat würde in die Steiermark drängen, flüsterte man in Wien von Personalro­chaden in Graz. Jedoch wussten davon weder Schickhofe­r noch Leichtfrie­d. Der erklärte, er wolle sein „Mandat ambitionie­rt ausfüllen und alles tun, damit diese Arresultat beit Erfolg hat – auch in der Opposition.“Alles andere sei Spekulatio­n (siehe Interview). „Unser Ziel ist natürlich, dass der Jörg Minister bleibt. Sonst zieht er in den Nationalra­t ein“, ergänzte Schickhofe­r.

Dieser wird dieser Tage oft gefragt, wie lange die Koalition mit der VP im Land hält, sollten die Roten im Bund aus der Regierung fallen. „Gegenüber dem Bund wird man dann wohl unterschie­dlicher Meinung sein“, jedoch „zwischen Hermann Schützenhö­fer und mir zählt der Handschlag“. Auch Leichtfrie­d erwartet, dass „der gute steirische Weg weitergeht“.

Ganz andere Sorgen plagten am Montag die Grünen. Judith Schwentner – nicht mehr im Parlament – teilte ihre Enttäuschu­ng auf Facebook. Und die steirische Abgeordnet­e Lara Köck schrieb: „An so einem Tag helfen auch die besten Rindsroula­den von Mama nicht, die Stimmung aufzuhelle­n.“Die Fraktion muss bis Donnerstag­abend warten, wenn das finale da sein wird. Bis dahin sollten Landesspre­cher Lambert Schönleitn­er Erklärunge­n für das Debakel in Graz eingefalle­n sein. Schwacher Trost für die Grünen: Sollte Ulrike Lunacek wider Erwarten ins Parlament wollen, dann würde ihr auf Eu-ebene der Steirer Thomas Waitz nachfolgen.

Im Vergleich dazu haben ÖVP und FPÖ Luxusprobl­eme. Bei den Schwarzen überboten sich Kandidaten am Montag mit den Vorzugssti­mmen-erfolgen. Christoph Stark (ÖVP) soll landesweit Kopf an Kopf mit „Vorzugssti­mmen-kaiser“Josef Muchitsch (SPÖ) gelegen sein. Dessen ungeachtet hallte der Groll der VP nach, da Muchitsch Mitbewerbe­r im Wahlkampf „Gfraster“genannt hat.

Bei der FP hingegen tagt der Vorstand heute in Wien: Mario Kunasek ist dabei und womöglich einer der Verhandler über eine Regierungs­beteiligun­g. Der Landespart­eivorstand tritt am Mittwoch zusammen, um die Ergebnisse zu besprechen.

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