Von Rochade will die Steirer-sp nichts wissen
Leichtfried statt Schickhofer? Für beide nicht mehr als ein Gerücht. Steirischer Sp-chef sieht Partnerschaft mit ÖVP unabhängig vom Bund.
Die SPÖ hat am Montag auf Bundes- und Landesebene die ersten Schlüsse aus der Nationalratswahl zu ziehen versucht. In der Grünen Mark legten die Roten ja leicht zu: Aber zu wenig, um den Turbo für den Kanzler zu zünden. Der Forderung von Jungen wie Mustafa Durmus, rasch in die Opposition zu gehen, kommt man nicht nach – vorerst. Es werde mit allen verhandelt, meinte der steirische Landeschef Michael Schickhofer. Aber „der Weg in die Opposition zeichnet sich ab“. Jörg Leichtfried vermutete ebenso, dass VP-FP schon paktiert sei.
Der Noch-minister beflügelte am Montag die Fantasie: Der Ex-landesrat würde in die Steiermark drängen, flüsterte man in Wien von Personalrochaden in Graz. Jedoch wussten davon weder Schickhofer noch Leichtfried. Der erklärte, er wolle sein „Mandat ambitioniert ausfüllen und alles tun, damit diese Arresultat beit Erfolg hat – auch in der Opposition.“Alles andere sei Spekulation (siehe Interview). „Unser Ziel ist natürlich, dass der Jörg Minister bleibt. Sonst zieht er in den Nationalrat ein“, ergänzte Schickhofer.
Dieser wird dieser Tage oft gefragt, wie lange die Koalition mit der VP im Land hält, sollten die Roten im Bund aus der Regierung fallen. „Gegenüber dem Bund wird man dann wohl unterschiedlicher Meinung sein“, jedoch „zwischen Hermann Schützenhöfer und mir zählt der Handschlag“. Auch Leichtfried erwartet, dass „der gute steirische Weg weitergeht“.
Ganz andere Sorgen plagten am Montag die Grünen. Judith Schwentner – nicht mehr im Parlament – teilte ihre Enttäuschung auf Facebook. Und die steirische Abgeordnete Lara Köck schrieb: „An so einem Tag helfen auch die besten Rindsrouladen von Mama nicht, die Stimmung aufzuhellen.“Die Fraktion muss bis Donnerstagabend warten, wenn das finale da sein wird. Bis dahin sollten Landessprecher Lambert Schönleitner Erklärungen für das Debakel in Graz eingefallen sein. Schwacher Trost für die Grünen: Sollte Ulrike Lunacek wider Erwarten ins Parlament wollen, dann würde ihr auf Eu-ebene der Steirer Thomas Waitz nachfolgen.
Im Vergleich dazu haben ÖVP und FPÖ Luxusprobleme. Bei den Schwarzen überboten sich Kandidaten am Montag mit den Vorzugsstimmen-erfolgen. Christoph Stark (ÖVP) soll landesweit Kopf an Kopf mit „Vorzugsstimmen-kaiser“Josef Muchitsch (SPÖ) gelegen sein. Dessen ungeachtet hallte der Groll der VP nach, da Muchitsch Mitbewerber im Wahlkampf „Gfraster“genannt hat.
Bei der FP hingegen tagt der Vorstand heute in Wien: Mario Kunasek ist dabei und womöglich einer der Verhandler über eine Regierungsbeteiligung. Der Landesparteivorstand tritt am Mittwoch zusammen, um die Ergebnisse zu besprechen.