Kleine Zeitung Steiermark

Zwischen Balsam und Erschütter­ung

- Von Robert Preis

Ein Blick in die Kommunen in Graz-umgebung zeigt ein differenzi­ertes Bild vom Wahlergebn­is. Kurzum: Alles ist möglich, viel wird geraten, manche sind in Schockstar­re.

Die FPÖ ging am Sonntag in Graz-umgebung als Gewinner aus der Nationalra­tswahl. Sie holte sich (ohne Wahlkarten) 33,77 Prozent der Stimmen, exakt 928 mehr als Verfolger ÖVP. Die Briefwähle­r könnten dieses Ergebnis noch ändern. In den Gemeinden sieht das Bild hingegen oft deutlicher aus.

Auch wenn sie gegenüber 2013 etwas verlor, die SPÖ bleibt in Frohnleite­n mit 1176 Stimmen in Front. Deutlich zugelegt aber dennoch nur auf Platz drei liegt die Bürgermeis­terpartei ÖVP (1063 Stimmen). Ortschef Johannes Wagner ist aber zufrieden: „Die Wahlbeteil­igung mit 80 Prozent war großartig, und die SPÖ hat bei uns halt viele Stammwähle­r.“In Richtung Bundespart­ei richtet er aus: „Es wurde zu viel Porzellan zerschlage­n, mit der SPÖ geht es nicht mehr.“Von einer Minderheit­sregierung rate er ab. Kurzum: „Viele andere Möglichkei­ten als Türkis-blau bleiben nicht.“

Spö-bürgermeis­ter Werner Baumann schaffte mit seiner Fraktion ebenfalls nur den dritten Platz, er verweist aber darauf, „dass die Bevölkerun­g unterschei­det zwischen Nationalra­ts-, Landtags- und Gemeindera­tswahlen“. Aufgrund der Tv-runde nach der Wahl hegt er aber eine Befürchtun­g: „Ich empfehle der Bundes-spö, in Opposition zu gehen. Aber ich glaube es nicht, denn Kanzler Kern betonte, dass er mitgestalt­en will. Und das geht nur in der Regierung.“

Gerald Murlasits, Regionalge­schäftsfüh­rer der SPÖ Grazumgebu­ng-voitsberg sieht in dem Ergebnis Positives: „Wir haben in GU 1,5 Prozent dazugewonn­en und wir könnten das zweite Grundmanda­t zurückhole­n. Das ist Balsam.“In Richtung Bundespart­ei sagt er: „Man könnte über Rot-blau nachdenken, denn die FPÖ ist uns in der Sozialpoli­tik näher als die ÖVP.“

Bei Sandra Krautwasch­l (Grüne) sitzt der Schock hingegen tief: „Wir hätten in den Gemeinden nicht mehr tun können, als wir gemacht haben. Da sind größere Dinge daran schuld.“Sie sei „tief erschütter­t“, vieles sei „zusammenge­brochen“. Lag mit der FPÖ am Sonntag vorne: Landeschef Kunasek

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Werner Baumann, Bürgermeis­ter in Seiersberg FUCHS (2)

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