Neuhausers Lehren aus Idiotie und Schmerz
Adele Neuhauser gewährte im Styria Media Center Einblicke in ihr Seelenleben.
Hat selbst eine Adele Neuhauser noch Lampenfieber? Nervös sei die 58-jährige Schauspielerin bis heute nicht nur vor jedem Dreh, sondern selbst bei Lesungen. So steht es in ihrer Autobiografie „Ich war mein größter Feind“, die in den letzten Wochen hierzulande und in Deutschland zum Bestseller avanciert ist. Am Montagabend war davon allerdings nichts zu merken. Ebenso heiter wie nachdenklich, aber stets souverän las Neuhauser im Styria Media Center in Graz aus ihrem Erstling, ehe sie ins lockere Gespräch mit Redakteur Christian Ude überging. 400 Ohren lauschten „Tatort“-majorin Bibi Fellner gespannt.
Biografien hätten sie immer gelangweilt: „Die meisten sind eine Aneinanderreihung von Adele Neuhauser im Gespräch mit Christian Ude. Im Anschluss nahm sich die Mimin für Autogramme und Fotowünsche ihrer Fans Zeit Erfolgen“, sagt die gebürtige Griechin. Sie selbst setzt sich auf den Seiten mit ihren sechs Suizidversuchen in der Jugend sowie dem Verlust ihrer Eltern sowie ihres Bruders innerhalb von nur zwei Jahren auseinander. Aber: „Ohne diese idiotischen und schmerzlichen Dinge wäre ich nie zu der geworden, die ich heute bin“, resümiert Neuhauser ziemlich glücklich, denn: „Ich habe das Gefühl, dass noch so viel Schönes kommt.“So etwa eine mögliche Oma-rolle: „Ich bin bereit, Großmutter zu werden, aber ich will meinen Sohn nicht unter Druck setzen“, sagt sie mit einem Schmunzeln. Wichtig und allgemeingültig ist Neuhausers Schlusssatz: „Wer offen und ehrlich ist, braucht keine Angst zu haben.“