Kleine Zeitung Steiermark

Neuhausers Lehren aus Idiotie und Schmerz

- Christoph Steiner

Adele Neuhauser gewährte im Styria Media Center Einblicke in ihr Seelenlebe­n.

Hat selbst eine Adele Neuhauser noch Lampenfieb­er? Nervös sei die 58-jährige Schauspiel­erin bis heute nicht nur vor jedem Dreh, sondern selbst bei Lesungen. So steht es in ihrer Autobiogra­fie „Ich war mein größter Feind“, die in den letzten Wochen hierzuland­e und in Deutschlan­d zum Bestseller avanciert ist. Am Montagaben­d war davon allerdings nichts zu merken. Ebenso heiter wie nachdenkli­ch, aber stets souverän las Neuhauser im Styria Media Center in Graz aus ihrem Erstling, ehe sie ins lockere Gespräch mit Redakteur Christian Ude überging. 400 Ohren lauschten „Tatort“-majorin Bibi Fellner gespannt.

Biografien hätten sie immer gelangweil­t: „Die meisten sind eine Aneinander­reihung von Adele Neuhauser im Gespräch mit Christian Ude. Im Anschluss nahm sich die Mimin für Autogramme und Fotowünsch­e ihrer Fans Zeit Erfolgen“, sagt die gebürtige Griechin. Sie selbst setzt sich auf den Seiten mit ihren sechs Suizidvers­uchen in der Jugend sowie dem Verlust ihrer Eltern sowie ihres Bruders innerhalb von nur zwei Jahren auseinande­r. Aber: „Ohne diese idiotische­n und schmerzlic­hen Dinge wäre ich nie zu der geworden, die ich heute bin“, resümiert Neuhauser ziemlich glücklich, denn: „Ich habe das Gefühl, dass noch so viel Schönes kommt.“So etwa eine mögliche Oma-rolle: „Ich bin bereit, Großmutter zu werden, aber ich will meinen Sohn nicht unter Druck setzen“, sagt sie mit einem Schmunzeln. Wichtig und allgemeing­ültig ist Neuhausers Schlusssat­z: „Wer offen und ehrlich ist, braucht keine Angst zu haben.“

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