Kleine Zeitung Steiermark

Die Blauen und ihr Weg in die Regierung

- Von Wolfgang Fercher

Die FPÖ will mitregiere­n und legt dafür Bedingunge­n fest: mehr direkte Demokratie, strengere Asylgesetz­e, schnelle Reformen.

Es war im Juni 2011, als Fpö-obmann Heinzchris­tian Strache am Parteitag in Graz den Kanzlerans­pruch untermauer­te. Zugleich präsentier­te er sein „Zukunftska­binett“– eine Liste möglicher Fpö-minister. Manche von ihnen sind heute aus unterschie­dlichen Gründen nicht mehr disponibel. Der als Finanzmini­ster ins Spiel gebrachte frühere Kärntner Landesrat Harald Dobernig wurde in der Causa Birnbacher zu acht Monaten unbedingte­r Haft verurteilt. Die mögliche Sozialmini­sterin Barbara Rosenkranz trat bei der Nationalra­tswahl als Spitzenkan­didatin der Freien Liste Österreich (FLÖ) an und holte 0,2 Prozent.

Harald Vilimsky (Innenminis­terium) und Peter Fichtenbau­er (Justizmini­sterium) werden hingegen nach wie vor als ministrabl­e Kandidaten bezeichnet. Nicht so Fpö-ideologe Andreas Mölzer, damals als Außenminis­ter genannt. Seit seinem „Negerkongl­omerat-sager“2014 ist er einfaches Parteimitg­lied. „Der Weg der Freiheitli­chen führt in die Regierung, aber sie werden dabei nicht blauäugig sein“, sagt Mölzer. Sowohl die Koalition mit der SPÖ (1983 bis 1986) als auch mit der ÖVP (2000 bis 2006) habe „beinahe die Existenz der Partei zerstört“. Durch Platz 3 habe man jetzt einen „strategisc­hen Vorteil“, weil man für ÖVP und SPÖ als Partner infrage kommt.

Am Tag nach dem „blauen Montag“gab sich die „umworbene Braut“entspannt. Parteipräs­idium und -vorstand traten zusammen, um die Prämissen für eine Regierungs­beteiligun­g zu definieren. „Wir wollen unsere Inhalte umgesetzt wissen und Verantwort­ung übernehmen. Es geht nicht um Posten“, sagt Strache. Inhaltlich gibt es mit Wahlsieger Sebastian Kurz mehr Übereinsti­mmungen. Der Heinz-christian Strache, Norbert

Ball liege bei der ÖVP. Wie könnten die Bedingunge­n der FPÖ ausschauen?

Direkte Demokratie: Verpflicht­ende Volksabsti­mmungen über Volksbegeh­ren, die nicht im Parlament behandelt werden – eine Forderung aus dem Fpö-wahlprogra­mm. „So könnte man auch das Volk über ein Reformpake­t abstimmen lassen“, sagt der Strategieb­erater Heimo Lepuschitz, langjährig­er Pressespre­cher für FPÖ und BZÖ.

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