Nachbarin zwingt Kindergarten zum Aufgeben
Nachbarin belästigte Kinder, Eltern und Pädagoginnen. Nach einem Jahr zieht Volkshilfe die Reißleine und schließt Grazer Kindergarten.
Das ist einzigartig in der heimischen Kinderbetreuungslandschaft, mir ist kein solcher Fall bekannt“, sagt Franz Ferner, Geschäftsführer der Volkshilfe Steiermark. Gestern hat der Kindergartenbetreiber in Graz-gösting die Eltern über die Schließung des Kindergartens informiert. Das Verhalten einer Nachbarin „hat uns keine andere Wahl gelassen“, bedauert Ferner: „Es geht um die Sicherheit und das Wohl der Kinder.“
Seit der Eröffnung der Einrichtung im September 2016 hat eine Nachbarin Kinder, Eltern, die Elementarpädagoginnen und Lieferanten am Weg in die Einrichtung gefilmt, be- schimpft, belästigt. Die Frau „verfolgte“Eltern, die ihre Kinder in der Früh in den Kindergarten brachten, mit dem Auto im Schritttempo, hielt an, wenn Eltern hielten, fuhr retour, wenn sie zurückgingen. Es setzte gegen sie eine Anzeige bei der Staatsanwaltschaft wegen beharrlicher Verfolgung. Eine Mutter zeigte die Nachbarin auch nach dem Verbotsgesetz an, weil diese sie mit „Heil Hitler“-rufen belästigt habe.
Im Sommer 2017 stellte die Volkshilfe sogar eine weitere Pädagogin ein, um die Ressourcen für die Betreuung sicherzustellen, weil eine Kraft ständig mit Gesprächen, Schlichtungsversuchen oder Erklärungen gegenüber der Polizei beschäftigt war.