Offensive gegen Rotlichtsünder
Die Stadt Graz investiert 400.000 Euro in sechs neue Ampel-überwachungsanlagen. Im Vorjahr wurden in Graz fast 7000 Rotlichtsünder geblitzt.
Die Statistik belegt: Ein Drittel aller Unfälle im Ortsgebiet mit Personenschaden oder gar tödlichem Ausgang wurde durch „Rotlichtübertretungen oder Vorrangverletzungen“verursacht. Das ist die zweithäufigste Unfallursache.
Und die Erfahrung zeigt: Durch den Einsatz der bisher zehn Rotlichtblitzer an insgesamt 14 Kreuzungen in Graz konnte die Zahl der Übertretungen an den kontrollierten Kreuzungen deutlich reduziert werden.
Am Beispiel Grabenstraße/ Wickenburggasse lesen sich die Zahlen so: Wurde ohne Überwachung im Schnitt 250 Mal pro Monat die rote Ampel ignoriert oder übersehen, war es mit Überwachung nur mehr zehn Mal der Fall. Die Tendenz ist überall gleich. Und ein Punkt ebenso: Wird der Blitzer wieder abgebaut und an einer anderen Kreuzung eingesetzt, steigt die Zahl der Übertretungen sofort wieder an.
Die fast 7000 Fälle im Vorjahr brachten Strafeinnahmen von 301.363 Euro, die sich die Stadt Graz und die Polizei teilen. Im Magistrat rechnet man damit, dass sich ein Rotlichtblitzer – je nach Standort – in zehn bis 18 Monaten durch die Strafeinnahmen refinanziert. Ein weiteres Verkehrsstück wurde gestern im Gemeinderat beschlossen: Die Stadt investiert 750.000 Euro in das Projekt „Evis“, die Kurzform für „Echtzeitverkehrsinformationssystem. Das ist ein österreichweites Projekt, bei dem bis auf Vorarlberg alle Bundesländer, die Asfinag, das Innenministerium und der ÖAMTC beteiligt sind – und das federführend vom Grazer Verkehrsamt geleitet wird.
Das Ziel: Bis 2020 sollen die österreichweit gesammelten Verkehrsdaten einheitlich und standardisiert abrufbar sein und der „Verkehrsauskunft Österreich“zur Verfügung gestellt werden. Mit den Daten können die Verkehrsplaner besser planen und auf Unfallhäufungen oder Staus schneller reagieren.