Kleine Zeitung Steiermark

Gericht senkt Haftstrafe­n für Lobbyisten

- Von Roman Vilgut

Alfons Mensdorff-pouilly darf auf Fußfessel hoffen. Schmiergel­d-affäre reicht zurück in die Zeit der Regierung Schüssel II.

Sechs Jahre dauerte es, bis die Gerichte einen Schlussstr­ich unter die Tetron-affäre ziehen konnten. Der Lobbyist Alfons Mensdorffp­ouilly wurde vom Oberlandes­gericht Wien nun zu zwei Jahren Haft, 16 Monate davon bedingt, verurteilt. Sein Komplize, der Ex-telekom-austria-vorstand Rudolf Fischer, fasste neun Monate aus, sechs davon bedingt. Beide dürfen nach den nun deutlich verringert­en Urteilen mit unbedingte­n Haftstrafe­n unter einem Jahr auf Fußfessel hoffen.

Worum geht es? Der Fall reicht zurück ins Jahr 2004. Ernst Strasser (ÖVP) war Innenminis­ter der Övp-bzö-regierung unter Wolfgang Schüssel. Bereits 2001 war beschlosse­n worden, dass alle Blaulichte­inheiten eine einheitlic­he Funktechni­k verwenden sollten. Es gab eine Ausschreib­ung, die vom Mastertalk-konsortium gewonnen wurde. Doch der Vertrag war für die Republik ungünstig und daher wurde die Ausschreib­ung 2003 wiederholt. Mastertalk erhielt eine Abschlagza­hlung von fast 30 Millionen Euro.

Die zweite Ausschreib­ung gewann das sogenannte Tetronkons­ortium, das damals aus den Unternehme­n Motorola, Alcatel und der Telekom Austria bestand. Hier kommt der Lobbyist Mensdorff-pouilly ins Spiel, verheirate­t mit der Övp-politikeri­n Maria Rauch-kallat, die zur besagten Zeit Gesundheit­sministeri­n war.

Mensdorff-pouilly soll die Entscheidu­ng zugunsten des Konsortium­s herbeigefü­hrt haben. So gab es unter anderem private Jagd-einladunge­n an Strassers Kabinett-mitarbeite­r. Insgesamt soll er von den Konsortial-partnern 4,4 Millionen Der Lobbyist Mensdorff-pouilly

Euro erhalten haben. Gesichert sind nur 1,1 Millionen Euro von der Telekom Austria, für die es keine Gegenleist­ung gab. Ex-telekom-vorstand Fischer hat die Zahlungen an Mensdorff-pouilly bestätigt und wurde daher ebenfalls angeklagt.

2011 wurden die Zahlungen publik und waren sogar Teil des Korruption­s-u-ausschusse­s, bei dem es 30 Befragunge­n gab und 494.624 Seiten an Akten über den Tetron-fall gesammelt wurden. 2015 gab es das Urteil in erster Instanz gegen Fischer und Mensdorff-pouilly. Der Extelekom-vorstand wurde zu einer Haftstrafe von einem Jahr verurteilt, der Lobbyist fasste drei Jahre aus und musste die 1,1

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