Ein Unfall als Glücksfall
Der große Fahrzeugmarkt in der Steiermark.
Das Foto, das vor 20 Jahren um die Welt ging
Es war der 21. Oktober 1997, als die Mercedes- A-klasse nahe Stockholm bei einem doppelten Spurwechsel – mittlerweile als Elchtest bekannt – kippte und auf dem Dach landete. Der Schock war beim Journalisten Robert Collin mindestens so groß wie beim Hersteller selbst, wo man vorerst einmal nicht reagierte. Erst nach einigen Tagen, als sich ein medialer Tsunami aufbaute, zog Mercedes die Reißleine und stoppte die Auslieferung des Kompaktwagens für drei Monate. In dieser Zeit verbreiterten die Stuttgarter bei der A-klasse nicht nur die Spur und setzten härtere Federn ein, sondern rüsteten den Fronttriebler zu- sätzlich mit dem elektronischen Stabilitätsprogramm ESP aus. Das von Bosch entwickelte System war zwei Jahre zuvor erstmalig in der S-klasse eingeführt worden.
Der wohl berühmteste Umfaller der Autogeschichte geriet in der Folge zum Segen für die Verkehrssicherheit, weil kein Hersteller von Rang mehr ohne die Anti-schleuder-technik auskommen wollte. Bis heute hat Bosch weit über 100 Millionen Esp-systeme ausgeliefert, seit November 2014 müssen es alle in der EU neu zugelassenen Pkw und leichte Nutzfahrzeuge serienmäßig an Bord haben. Und was erwiesen ist: Weltweit rettet der elektronische ,,Schutzengel“jährlich Tausenden Autofahrern das Leben.