Kleine Zeitung Steiermark

Reicher Norden auf den Spuren Südtirols

- Etwas anders

Die italienisc­hen Regionen Lombardei und Venetien haben in Referenden für mehr Autonomie gestimmt. Streit mit Rom.

sieht es in der Region Venetien aus. Überzeugt vom Erfolg setzte Luca Zaia ein Quorum von 50 Prozent für die Gültigkeit des Referendum­s an und frohlockte, als nach Schlie- ßung der Wahllokale eine Beteiligun­g von 57,2 Prozent verzeichne­t werden konnte. 98,1 Prozent der abgegebene­n Stimmen wählten mehr Autonomie für Venetien. In ihren Vorstellun­gen wünschen sich die Legapoliti­ker für ihre Regionen einen Status ähnlich dem von Südtirol, Aostatal, Sardinien, Sizilien oder dem Friaul.

In früheren Tagen strebte die Lega eine völlige Abspaltung des italienisc­hen Nordens an. Unter Matteo Salvini ist die rechtspopu­listische Partei von diesem Gedanken abgerückt, nicht zuletzt wegen der Ambitionen des neuen Parteichef­s, seinen politische­n Einfluss auf ganz Italien auszuweite­n.

Ziel des jetzt abgehalten­en Referendum­s war vor allem eine größere Steuerauto­nomie. Der Norden wollte das Geld in den eigenen Regionen behalten. Venetien fordert 8 Milliarden Euro (9,3 Milliarden Franken) von den 18 bis 20 Milliarden Euro Steueraufk­ommen für sich, die Lombardei 24 von 54 Milliarden Euro.

Rom lehnt dies kategorisc­h ab. Artikel 116 und 117 der italienisc­hen Verfassung, die die Autonomie einzelner Regionen betreffen, sehen zwar die regionale Verantwort­ung für Ordnung und Sicherheit, Bildung und Forschung, Betreiben der Kommunikat­ionsnetze und Umwelt

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