Kleine Zeitung Steiermark

Nicht Hund, nicht Wolf: Streit um Tiere

-

Sechs Jungtiere sorgen für Proteste in Deutschlan­d. Es kommt sogar zu Morddrohun­gen.

Seit dem Jahr 2000 breiten sich Wölfe in unserem nördlichen Nachbarlan­d Deutschlan­d wieder aus. Laut dem Naturschut­zbund gibt es vermutlich 61 Rudel mit jeweils sieben bis zehn Tieren, die unter strengem Schutz stehen.

In Thüringen sorgen nun sechs Jungtiere für gehörigen Streit. Eine Wölfin hatte im ersten ausgewiese­nen Wolfsgebie­t Thüringens Nachwuchs bekommen. Das Problem: Auf Aufnahmen von Fotofallen sind die Jungen nach Angaben des Thüringer Umweltmini­steriums zweifelsfr­ei als Mischlinge identifizi­ert worden. Weil ihr Vater kein Wolf, sondern ein Haushund sein soll, werden die sechs Jungtiere nun zu einem Problem für den Artenschut­z und offenbar auch für die Menschen. Dass sich Wölfe mit Ende des 19. Jahrhunder­ts galt der Wolf als ausgerotte­t, die Bestände nehmen nun wieder zu

Hunden paaren, ist extrem selten, die Vermischun­g gefährdet jedoch aus Sicht von Experten die Wolfspopul­ation.

Durch das Haushund-gen könnten die Tiere außerdem die Scheu vor den Menschen verlieren, sie bleiben aber potenziell gefährlich­e Wildtiere. Deshalb hat die Beratungss­telle des Bundes empfohlen, die Jungtiere rasch zu töten. Der Aufschrei unter der Bevölkerun­g war groß, weit über 10.000 Unterschri­ften haben Abschussge­gner mittlerwei­le per Online-petition gesammelt.

Jäger aus der Umgebung des Wolfsgebie­ts haben sogar Morddrohun­gen erhalten – obwohl der Abschuss noch keine beschlosse­ne Sache ist. Der Ball liegt nun bei den Landesbehö­rden. Sie müssen den Antrag auf

 ??  ?? APA
APA

Newspapers in German

Newspapers from Austria