Kleine Zeitung Steiermark

Volkskrank­heit Demenz: Jetzt reagieren Spitäler

- Karlheinz Tscheliess­nigg,

akuten Verwirrthe­itszuständ­en (Delir) – hier ist gerade in Akutspitäl­ern der Anteil unter den Patienten mit geschätzte­n 30 Prozent enorm hoch. Die vielen fremden Personen in einem Spital, das hohe Tempo des Krankenhau­salltags und die technisier­te Umgebung belasten Betroffene zusätzlich.

Das Projekt, das in den Häusern der Kages implementi­ert wird, soll vor allem dem Pflegepers­onal, aber auch Patienten und Angehörige­n zugutekomm­en, betonte Projektlei­ter August Gomsi bei der Präsentati­on. Neben der Früherkenn­ung von Gedächtnis­störungen geht es um die sinnvolle Gestaltung der Ablauforga­nisation in den Spitälern. So haben Demenzkran­ke bei der Ernährung und Flüssigkei­tsaufnahme spezielle Bedürfniss­e. Auch bei Neu- und Umbauten soll auf Demenzund Delirpatie­nten Rücksicht genommen werden.

Nicht zuletzt geht es auch um rechtliche Fragen. Wie weit darf ich einen Patienten in seiner Freiheit einschränk­en? Wie umgehen mit Sachwalter­schaftsanf­ragen? Die in Modulen gesammelte­n Maßnahmen und Informatio­nen stehen Mitarbeite­rn für Schulungen zur Verfügung. Dazu wurde auch ein Angehörige­nfolder für Demenz und Delir in drei Sprachen aufgelegt.

Reinhold Schmidt, Abteilungs­vorstand für Neurogeria­trie am Unikliniku­m Graz ist die Enttabuisi­erung des Themas wichtig. Und: „Der Umgang mit Demenzkran­ken muss Teil der sozialen Kompetenze­n unserer Gesellscha­ft werden.“

 ??  ??
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Austria