Volkskrankheit Demenz: Jetzt reagieren Spitäler
akuten Verwirrtheitszuständen (Delir) – hier ist gerade in Akutspitälern der Anteil unter den Patienten mit geschätzten 30 Prozent enorm hoch. Die vielen fremden Personen in einem Spital, das hohe Tempo des Krankenhausalltags und die technisierte Umgebung belasten Betroffene zusätzlich.
Das Projekt, das in den Häusern der Kages implementiert wird, soll vor allem dem Pflegepersonal, aber auch Patienten und Angehörigen zugutekommen, betonte Projektleiter August Gomsi bei der Präsentation. Neben der Früherkennung von Gedächtnisstörungen geht es um die sinnvolle Gestaltung der Ablauforganisation in den Spitälern. So haben Demenzkranke bei der Ernährung und Flüssigkeitsaufnahme spezielle Bedürfnisse. Auch bei Neu- und Umbauten soll auf Demenzund Delirpatienten Rücksicht genommen werden.
Nicht zuletzt geht es auch um rechtliche Fragen. Wie weit darf ich einen Patienten in seiner Freiheit einschränken? Wie umgehen mit Sachwalterschaftsanfragen? Die in Modulen gesammelten Maßnahmen und Informationen stehen Mitarbeitern für Schulungen zur Verfügung. Dazu wurde auch ein Angehörigenfolder für Demenz und Delir in drei Sprachen aufgelegt.
Reinhold Schmidt, Abteilungsvorstand für Neurogeriatrie am Uniklinikum Graz ist die Enttabuisierung des Themas wichtig. Und: „Der Umgang mit Demenzkranken muss Teil der sozialen Kompetenzen unserer Gesellschaft werden.“