Ginspiration für die Szene
Eine feine Handschrift beweist David Gölles beim neuen „Hands on Gin“. Was sich sonst an frischen Ideen im Glas findet? Kleine Bestandsaufnahme.
Wer Wacholder ernten will, zieht sich besser warm an. Spitze, nadelförmige Blätter bohren sich in die Haut – die stachelige Pflanze weiß ihre Früchte hervorragend zu verteidigen. Ohne die blauschwarzen Beeren allerdings auch kein Gin. Sie sind in der Spirituose tonangebend – seit mehr als 350 Jahren. Mit den Holländern schwappte die Ginwelle nach England, wurde minderwertig produziert, billig verkauft und trat einen Siegeszug durch die Kehlen der Trunkenbolde an.
Mit dem Fusel von damals hat der heutige Gin nichts mehr ge- mein. Das Genussprodukt liegt nach wie vor im Trend. Nun sorgt auch eine Riege junger heimischer Produzenten dafür, dass es in Sachen Gin nicht langweilig wird. Einer von ihnen ist David Gölles. Mit seinem „Hands on Gin“hat er ein äußerst feines Händchen bewiesen. Auf fünf Zutaten reduziert der Sohn von Edelbrandspezialist Alois Gölles seinen Gin. Eine Rarität, denn bis zu 160 verschiedene Ingredienzien – Gewürze, Früchte und Kräuter – können schon einmal im Gin stecken, von Angelikawurz bis Zimt. Unmöglich, alle herauszuschmecken.
Eben da setzt auch David Gölles’ Intention an, einen „bis aufs Wesentliche reduzierten Gin“herzustellen, bei dem jede einzelne Zutat die Hauptrolle spielt (siehe rechts). Unter anderem die Lieblingsfrucht des Oststeirers – die Johannisbeere. Um das Besondere, die fünf Zutaten, herauszustreichen, prangt nun auch der Abdruck seiner Hand auf den „Hands on Gin“-flaschen.