So bunt ist Europa
Terra X: Die Europa-saga, sonntags, ZDF, 19.30 Uhr. hristopher Clark wollte wissen, wie viel Europa in ihm steckt. Also ließ der Australier sein Erbgut entschlüsseln. Und erfuhr: In ihm stecken 78,5 Prozent Brite oder Ire, 5,1 Prozent Franzose oder Deutscher (das lässt sich offenbar nicht so genau unterscheiden), 2,5 Prozent Skandinavier, 11 Prozent von der Ost- und Nordsee (der Wikinger-anteil) sowie ein bisserl Sarde und Neandertaler. Der ebenso kluge wie unterhaltsame Historiker, der in Cambridge lehrt, trägt also ein buntes europäisches Völkchen in sich.
Kein Wunder also, dass er fragt: Was ist Europa eigentlich? Für die Antwort reist er in sechs „Terra X“-folgen quer durch Europa und die europäische Geschichte. Und Clark wurde in Teil eins unter anderem bei den alten Römern fündig, genauer bei Cäsar. Der wollte die leeren Staatskassen wieder füllen und daher den Galliern zeigen, „wo der Hammer hängt“(so der O-ton). Das Reich wuchs mit dem blutigen Gallischen Krieg Richtung Westen. Und mit Cäsar wurde einer der „größten Egomanen der Welt“zu einem der Ahnherren des geeinten Europa. is die Völkerwanderung wieder alles durcheinanderwirbelte. Sie spülte Europa mit der Durchmischung der Völker wohl weiter in unser Blut. In Zeiten von Nationalismus und Separatismus eine wichtige Botschaft: Europa liegt in unserer DNA.
CB