Hochglanz kommt nicht aus der Mode
ren auch für die Entwicklung der Zeitschrift von enormer Wichtigkeit, allen voran die legendäre Chefredakteurin Diana Vreeland, die in den 1940er-jahren mit einer kleinen Kolumne startete und das Heft in Rekordzeit umkrempelte. Während in anderen Zeitschriften die brave Rolle der Ehefrau und Kuchenrezepte Hauptinhalt waren, steckte Vreeland ihre Models in Bikinis und Jeans – ein Skandal! Sie engagierte Fotografen wie Die erste Ausgabe und die aktuelle Ausgabe der „Harper’s Bazaar“. Rechts: Edward Enninful und Naomi Campbell Irving Penn, Man Ray, Richard Avedon und schickte sie für einzelne Reportagen um die halbe Welt. Später wechselte sie zur Us-„vogue“und formte den Konkurrenten zur Stil-bibel.
Ebendort ist man seit längerer Zeit dabei, frischen Wind in die Chefetagen zu bringen: Edward Enninful, der im August bei der britischen „Vogue“Alexandra Shulman auf den Chefsessel folgte, legt am 10. November
Umbruch- und Feierstimmung in der Welt der Modemagazine: „Harper’s Bazaar“feiert 150-jähriges Bestehen und die „Vogue“gibt es jetzt auch für den arabischen Mann.
seine erste Ausgabe vor. Die Erwartungen an den 45-Jährigen sind groß, denn auch im Hochglanzsektor kämpft man mit sinkenden Auflagenzahlen. Enninful, der mit sechs Jahren von Ghana nach London kam, hat sich mit Naomi Campbell und Kate Moss prominente Beraterinnen geholt. Campbell war es auch, die der „Vogue“einen Mangel an personeller Vielfalt vorgeworfen hat.
Enninful ist nicht der einzige Mann an der Spitze einer „Vogue“: Zu Jahresbeginn trat Emanuele Farneti bei der „Vogue Italia“die Nachfolge von Franca Sozzani an. Auch bei der arabischen „Vogue“hat nach der Ablöse der saudischen Prinzessin Deena Aljuhani Abdulaziz mit Manuel Arnaut ein Mann am Chefsessel Platz genommen. Unter seiner Leitung ist im Oktober die erste „Vogue“für den arabischen Mann erschienen – mit dem ägyptischen Sänger Tamer Hosny am Cover.