Is-propaganda in der Haft: Jihadist verurteilt
Jihadist soll versucht haben, Mithäftlinge für den IS zu gewinnen. Urteil: zwei Jahre Haft.
Mit 14 wurde er in seiner Heimat Syrien zum Scharia-polizisten ausgebildet. Dann war er für den IS tätig. Er fuhr mit einer Kalaschnikow bewaffnet herum und meldete jene Personen, die sich nicht an die strengen Vorschriften in Bezug auf Kleidung oder Gebet hielten. Für diese Taten ist der Mann 2016 in Graz rechtskräftig verurteilt worden.
Beim Absitzen der Strafe soll der heute 18-Jährige weiterhin Propaganda für den IS betrieben haben, schilderte der Staatsanwalt gestern am Straflandesgericht. Bei Berichten über Terroranschläge soll der Syrer etwa gemeint haben, das sei „genau richtig“und er selbst werde „Österreich bombardieren und Rache nehmen“. Mithäftlinge wandten sich an das Wachpersonal und so kam es zu einer erneuten Anklage.
Der Anwalt des Beschuldigten meinte, dass die Anklage nichts in der Hand habe außer einem „Zeugen, der von einem anderen Zeugen etwas gehört haben will“. „Sie sollen versucht haben, Mithäftlinge für den IS zu gewinnen“, konfrontierte der Richter den Angeklagten mit den Vorwürfen. „Das stimmt nicht“, antwortete dieser, „ich bin nicht so dumm, dass ich so etwas sage.“
Die Schöffen befanden den Angeklagten für schuldig: zwei Jahre Haft, nicht rechtskräftig.