Kleine Zeitung Steiermark

Manche Tv-köche werden wie Popstars gefeiert. Für mich ist das Produkt der Star in der Küche.

- Eckart Witzigmann

und „Kulinarisc­her Genussbots­chafter“aufzählten: „Den höchsten Anspruch stelle ich an mich selbst, da helfen mir Titel und Auszeichnu­ngen nichts.“

Wie steht der gebürtige Vorarlberg­er, der zwar u. a. für Servus TV dreht („Zu Gast im Ikarus“), sich sonst aber im Fernsehen eher rarmacht, zum Kochshow-boom im TV? „Vieles, was im Fernsehen abgebildet oder dargeboten wird, verzerrt das Berufsbild. Daher bewerben sich viele junge Leute schon als Fernsehkoc­h“, raunt Witzigmann. Sein Manager Horst Bork (er betreute früher Falco) fügt hinzu: „Sind sie dann mit der Realität konfrontie­rt, erleben wir die größte Berufsabbr­echerquote bei den Lehrberufe­n. Weil die jungen Menschen eine völlig falsche Erwartungs­haltung haben, was diesen beinharten Beruf betrifft.“

Witzigmann will aber festhalten, dass er „schon viel im Fernsehen gemacht hat, aber nicht diese Soap-sendungen – viele meiner Ziehsöhne sind ja jetzt dort gut im Geschäft, da habe ich auch kein Problem damit“. Angebote gebe es genug, auch als Juror werde er immer wieder angefragt, aber einen Juryplatz in Koch-castingsho­ws wie „The Taste“lehne er „prinzipiel­l ab“– und erläutert: „Da sollen sie junge, dynamische Leute mit einem guten Spruch hernehmen, das ist nicht mehr mein Vokabular.“

Resümieren­d sieht der Münchner die Kochshows als „zweischnei­diges Schwert: Einerseits wird dir eine tolle Medienpräs­enz inklusive lukratihun­dertkoch“

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