Von Ingo Hasewend, Butiama
Francis Milanzi ist zufrieden. Der Direktor der Volksschule in Butiama steht vor einem jungen Baum und sein Blick schweift über die Berge, die sich am Horizont abzeichnen. Dicke Wolken hängen über der Serengeti und es sieht so aus, als würde es gleich losgewittern. Aber die Wolken ziehen nur mit einem düsteren Schauspiel über den Norden Tansanias hinweg, ohne sich abzuregnen. Das Haus des Staatsgründers Julius Nyerere steht nur 1000 Meter entfernt. Milanzi kann seinen Stolz über diese räumliche Nähe ebenso wenig verbergen wie den auf seine Schutzbefohlenen.
Die Schüler haben für den Besuch einen Regentanz eingeübt und sich dafür fantasievolle Kostüme aus Eimern, Blechtonnen und allerlei Unrat gebastelt, den man irgendwo anders wohl wegwerfen würde. In Tansania tut dieser gerade wertvolle Dienste. Die Besucher sind gekommen, nur der Regen leider nicht. Vielleicht kommt er ja bald. Die Hoffnung darf man schließlich haben, auch wenn die Dürre nun schon so lange anhält. Deshalb müssen die jungen Triebe derweil mit dem Wasser aus dem Regentank gegossen werden. Die Schüler sind jedenfalls voller Begeisterung dabei. Sie wissen, dass diese Bäume irgendwann Schatten spenden und damit das Leben auf dem ausgezehrten Boden zurückkehrt. Sie haben ihre Lektion in Umweltschutz gelernt. Wiederaufforstung wirkt auf den ersten Blick vielleicht nicht so wichtig wie der Kampf gegen Hunger und Durst. Aber die Bäume sind ein Rädchen im Wettlauf gegen den Klimawandel, der hier gerade folgenschwer zuschlägt. ie große Dürre im Osten Afrikas kam nicht unerwartet: Alle vier Jahre tritt El Niño auf, auch 2016 brachte das Wetterphänomen Extremwetter. Trotzdem hinterlässt das Ereignis tiefe Spuren im roten Sand. Die kleine Regenzeit im vorigen Herbst fiel fast komplett aus, die große Regenzeit im Frühjahr brachte statt zwölf nur fünf Wochen Regen. Nun warten die Menschen schon wieder – bislang allerdings vergeblich. Doch immerhin sieht es so aus, als könnte in den kommenden Wochen etwas
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