Kleine Zeitung Steiermark

Clinton zahlte für Giftdossie­r über Trump

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Skandalrep­ort über Trump und angebliche Sexspiele in Moskau war Auftragswe­rk.

Das Dossier sorgte Anfang des Jahres für Wirbel: Donald Trump habe bei seinen Moskau-besuchen Prostituie­rtenkontak­te mit Sexspielen gehabt und auch sonst dem Kreml Material für eine Erpressung geliefert, hieß es in dem Papier, das der britische Ex-spion Christophe­r Steele erstellt hatte. Der frisch gewählte Präsident stritt alles ab.

Nun kommt heraus: Das Dossier wurde von der Hillary-clinton-kampagne und der Partei der Demokraten bestellt und bezahlt. Nach einem Bericht der „Washington Post“hat das Clinton-lager 2016 über einen Anwalt eine private Detektei beauftragt, nach belastende­m Material gegen den republikan­ischen

Kandidaten Trump zu suchen. Die Recherchef­irma Fusion

GPS beauftragt­e Steele, der seine Kontakte nach Moskau spielen ließ.

Die demokratis­che Partei erklärte am Mittwoch, man habe nicht gewusst, mit wem der beauftragt­e Anwalt zusammenar­beite. Das Outing der Demokraten kommt trotzdem einer politische­n Kata- strophe gleich. Und dies zu einem Zeitpunkt, da sich die Republikan­er im Aufruhr befinden. „Herr Präsident, ich stehe heute auf und sage: Genug!“, rief der scheidende republikan­ische Senator von Arizona, Jeff Flake, am Dienstagna­chmittag in Washington zum Widerstand auf. Ohne Trump beim Namen zu nennen, geißelte er im Senat dessen „rücksichtl­oses, unerhörtes und würdeloses“Verhalten.

Mit Flake, dem Außenpolit­iker Bob Corker und Vietnamvet­eran John Mccain haben drei angesehene Senatoren einen Aufstand gegen Trump angezettel­t. Auch Ex-präsident George W. Bush ist seinen Nachfolger in der Vorwoche scharf angegangen. Doch Bush ist längst pensionier­t. Der aufrechte Mccain ist 81 Jahre alt und leidet an einer unheilbare­n Krankheit. Corker und Flake haben erklärt, dass sie nach dem Ablauf ihrer Amtszeit im nächsten Jahr nicht noch einmal kandidiere­n werden. Insofern könnte die Revolte bald in sich zusammenbr­echen.

Karl Doemens, Washington Schmutzige­r Wahlkampf: Hillary Clinton

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