„Ja, wir sind eine ganz besondere Mischung!“
Mischkulanz des Österreichers eingeflossen. In der Steiermark erinnere schon allein der Name der Hauptstadt an „fremden“Einfluss. Stamme doch der Name von Graz, Gradec, aus dem Slowenischen (die kleine Burg).
Da hätten Nationalisten ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts bis zu den Nazis alle Hände voll zu tun gehabt, „dies spezielle Mischung zu leugnen“, um stolz eine reinrassige Lüge von der „monolithischen Ethnie“erzählen zu können.
Die nackten Zahlen stützen das Lied von der besonderen Mischung. Menschen aus 78 Herkunftsländern wurden im Vorjahr in der Steiermark eingebürgert. Seit 2012, weiß Landesstatistiker Martin Mayer, zeigt der Trend leicht nach oben (siehe Grafik).
Auch gesetzliche Hürden am Weg zur Staatsbürgerschaft können den Zuzug damals (Stichwort „Gastarbeiter“) wie heute nur bedingt bremsen. Ob Konflikte wie im ehemaligen Jugoslawien oder schlicht ein Eu-beitritt: Historiker Gerhard M. Dienes
Menschen – aus vor allem Rumänien, Ungarn, Kroatien, Bosnien und Herzegowina, Slowenien sowie Deutschland – sorgen für steigende Bevölkerungszahlen im Steirerland. Der „Ausländeranteil“wuchs im Vorjahr auf rund 9,5 Prozent an, in der Stadt Graz auf knapp 20.
Das schlägt sich ebenso auf die Geburtenzahlen nieder: 2015 meldete die Landesstatistik einen Rekord bei „ausländischen Geburten“(1761). Wie textete Schiffkowitz? „Da werdn Braune bleich.“