„Nach dem Messerstich haben sie gelacht“
Prozess um Mordversuch in Grazer Stadtpark: Tschetschene, der Bauchstiche erlitt, erkannte seinen Widersacher vor Gericht wieder.
Es waren wilde Szenen, die sich am 26. Dezember abends im Grazer Stadtpark zwischen einer Gruppe von Afghanen und Tschetschenen abspielten. Wie berichtet müssen sich ja seit Montag drei Afghanen wegen Mordversuchs verantworten, weil, wie es Staatsanwältin Nora Lackner beschrieb, „die Stiche nur durch einen glücklichen Zufall nicht zum Tod geführt haben“.
Gestern sagte das Opfer, ein 34-jähriger Tschetschene, aus. Durch die Stiche wurde seine Bauchhöhle geöffnet, er musste operiert werden. Der Mann beschuldigte vor dem Geschworenengericht sofort den Erstangeklagten, mit dem Messer auf ihn eingestochen zu haben. Bei einem anderen Angeklagten war er sich hingegen nicht sicher. Drei von den vier Afghanen seien seiner Einschätzung nach jedenfalls bei der Auseinandersetzung der beiden Gruppen dabei gewesen. „Ich habe versucht, die Stiche mit dem Fuß abzuwehren, aber es gelang mir nicht. Dann haben sie gelacht, gepfiffen und sind davongelaufen“, wiederholte der Zeuge seine Angaben, die er bereits vor der Polizei gemacht hatte.
Der viertangeklagte Afghane muss sich wegen versuchten Raubes verantworten – im Metahofpark soll er mit einer Glasflasche auf einen Afrikaner eingeprügelt und ihm Geld und Handy geraubt haben. Seine Verantwortung dazu: „Er lag schon am Boden, als ich kam.“
Am späten Abend wurde der Prozess vertagt. Ein neuer Termin steht noch nicht fest.