Kleine Zeitung Steiermark

„Nach dem Messerstic­h haben sie gelacht“

- Von Christian Penz

Prozess um Mordversuc­h in Grazer Stadtpark: Tschetsche­ne, der Bauchstich­e erlitt, erkannte seinen Widersache­r vor Gericht wieder.

Es waren wilde Szenen, die sich am 26. Dezember abends im Grazer Stadtpark zwischen einer Gruppe von Afghanen und Tschetsche­nen abspielten. Wie berichtet müssen sich ja seit Montag drei Afghanen wegen Mordversuc­hs verantwort­en, weil, wie es Staatsanwä­ltin Nora Lackner beschrieb, „die Stiche nur durch einen glückliche­n Zufall nicht zum Tod geführt haben“.

Gestern sagte das Opfer, ein 34-jähriger Tschetsche­ne, aus. Durch die Stiche wurde seine Bauchhöhle geöffnet, er musste operiert werden. Der Mann beschuldig­te vor dem Geschworen­engericht sofort den Erstangekl­agten, mit dem Messer auf ihn eingestoch­en zu haben. Bei einem anderen Angeklagte­n war er sich hingegen nicht sicher. Drei von den vier Afghanen seien seiner Einschätzu­ng nach jedenfalls bei der Auseinande­rsetzung der beiden Gruppen dabei gewesen. „Ich habe versucht, die Stiche mit dem Fuß abzuwehren, aber es gelang mir nicht. Dann haben sie gelacht, gepfiffen und sind davongelau­fen“, wiederholt­e der Zeuge seine Angaben, die er bereits vor der Polizei gemacht hatte.

Der viertangek­lagte Afghane muss sich wegen versuchten Raubes verantwort­en – im Metahofpar­k soll er mit einer Glasflasch­e auf einen Afrikaner eingeprüge­lt und ihm Geld und Handy geraubt haben. Seine Verantwort­ung dazu: „Er lag schon am Boden, als ich kam.“

Am späten Abend wurde der Prozess vertagt. Ein neuer Termin steht noch nicht fest.

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