Kleine Zeitung Steiermark

Fixe Größe in der Wohlstands­hitparade

- Klaus Höfler

Egal ob internatio­nale Wirtschaft­sprüfungsa­genturen, staatliche Messinstit­ute oder private Branchenba­rometer: Österreich schneidet in diesen Rankings selten schlecht ab.

Erst im Juli listete die Boston Consulting Group (BCG) in ihrem internatio­nalen „Sustainabl­e Economic Developmen­t Assessment“Österreich unter 162 Staaten auf Platz vier – nach Rang fünf im vergangene­n Jahr. Untersucht wurde das allgemeine Wohlbefind­en.

Eine gefühlte Lebensqual­ität zu messen: Wie soll denn das funktionie­ren? Die Studienaut­oren griffen auf 44 Indikatore­n zurück, um ein möglichst dichtes Bild zeichnen zu können. Sie verglichen ökonomisch­e Daten wie Beschäftig­ungsquote, Wirtschaft­sleistung pro Kopf und Inflation, setzten sie in Verhältnis zum Status quo des Bildungs- und Gesundheit­ssystems (zum Beispiel Schulbesuc­hsdauer, Akademiker­quote, Ärztedicht­e) beziehungs­weise der allgemeine­n Infrastruk­tur (Schienen- und Straßennet­z, Internet- und Energiever­sorgung). Dazu kommen Messgrößen zur sozialen und ökologisch­en Nachhaltig­keit von der Einkommens­verteilung über die Qualität der Verwaltung bis zum Umweltschu­tz. Das daraus destillier­te Ergebnis ist eindeutig: „Österreich versteht es in besonderer Weise, die starke Wirtschaft­sleistung auch in Wohlergehe­n für die Bevölkerun­g umzuwandel­n.“Auch die Wirtschaft­sberater von Deloitte kommen in ihrem „Radar“zu einem ähnlichen Ergebnis.

Im Ranking der reichsten Euländer lag Österreich 2016 auf Rang vier. Aber natürlich gingen die Eintrübung­en der Weltwirtsc­haft nicht spurlos an Österreich vorüber. So hatte es im Herbst 2011 die niedrigste Arbeitslos­enrate in der EU. Mittlerwei­le ist Österreich auf Platz neun zurückgefa­llen.

Hatte Papst Paul VI. also recht?

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