„Es gibt keine Entschuldigung für sexuelle Übergriffe auf Frauen“
Sexualität ist noch immer ein Tabuthema in unserer Gesellschaft. Das muss sich ändern, fordert ein Leser, wollen wir wirkungsvolle Strategien gegen sexuelle Übergriffe finden.
Leitartikel: „Aufschrei statt Gelassenheit“, 25. 10.
Um das Thema sexuelle Belästigung auf eine sachliche Ebene zu bringen und einer Klarstellung zuzuführen, ist festzuhalten, dass laut internationaler und nationaler Studien (z. B. LKA Niederösterreich) ein Drittel (wenn nicht sogar mehr) aller Anzeigen sexueller Belästigung Falschbeschuldigungen sind. Dass damit Frauen, die tatsächlich sexuell belästigt werden, verhöhnt werden, ist eine erschreckende Tatsache.
Aber besonders leidvoll ist es für den von einer Falschbeschuldigung betroffenen Mann und seine Familie. Er steht oft jahrelang unter immensem gesellschaftlichen, vor allem aber psychischen Druck bis hin zur Existenzgefährdung und muss damit zurechtkommen, des guten Rufes und seiner persönlichen Ehre und Integrität für den Rest seines Lebens unschuldig beraubt worden zu sein. Thal chen unabhängig vom Bildungsniveau! Die Frage ist nicht in wenigen Zeilen zu beantworten! Eines jedoch fällt mir regelmäßig auf: Wir beschäftigen uns viel zu wenig mit der Natur des Menschen und seiner Sexualität. Viele haben zu wenig Bewusstsein dafür, wie Mann und Frau archaisch funktionieren und ticken.
Eines scheint ganz offensichtlich zu sein: Dort, wo Männer Macht haben und Frauen gegenüber auch ausüben können, ob beim Film in Hollywood oder im Krieg, hat ein Teil der Männer seinen archaischen Trieb nicht unter Kontrolle und zu wenig Verstand, um diesem Drang überlegen zu sein. Wir müssen endlich die Tabuisierung des gesamten Themas der Sexualität durch die Religionen hinter uns bringen. Männer wie Frauen haben immer noch sehr große Scham, über dieses Thema zu sprechen.
Das muss überwunden werden, damit beide Geschlechter mit ihrem Verstand in der Lage sind, in jeder Situation den Trieb zu beherrschen! Unabhängig davon gibt es keinen Grund, sexuelle Übergriffe von Männern auf Frauen nur irgendwie zu entschuldigen oder gar die Ursache bei den Opfern zu suchen. Graz