Kleine Zeitung Steiermark

Von Fahnen und Baguettes

- Frido Hütter

Österreich und Julia Roberts

In meiner Kindheit nannten wir den Heutigen noch Tag der Fahne, und selbige wehte auch fast vor jedem Haus. Heute kaum noch – irgendwie schade.

Im Orf-fernsehen lief ein staatstrag­endes Programm. Heute senden sie die herzige Heimatrevu­e „9 Plätze, 9 Schätze“. Immerhin besser als gar nichts.

Es hat uns, wie kürzlich hier zu lesen, die angesehene Boston Consulting Group in ihrer Studie über globales Wohlergehe­n unter 162 Ländern auf Platz vier (!!) gereiht. Speziell nach dem Gekeife der letzten Monate hätte ich mir eine solide recherchie­rte Doku dazu gewünscht. Vielleicht unter dem Titel: 20 Gründe, warum es ein Privileg ist, in Österreich zu leben. Hanno Settele wäre dazu sicher etwas eingefalle­n. analwechse­l: ORF 2 widmet sich heute ganz der zauberhaft­en Julia Roberts. Vier Filme, darunter auch die Prostituti­onsschnulz­e „Petty Woman“, sind zu sehen. Und auch mein Lieblingsf­ilm „Notting Hill“und die Oscarreife „Erin Brockovich“.

Die „Stern“-journalist­in Christine Kruttschni­tt hat über die junge Julia Roberts geschriebe­n, was ein Mann nie schreiben dürfte. Ich zitiere also nur: „Julia Roberts hat einen Mund, in den eine Baguette quer hineinpass­te und bei dessen Anblick Männer garantiert nicht an eine Baguette denken.“– So elegant kann Sexismus klingen.

K

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