PPC Frauental: Hoffen auf neue Eigentümer
Heimische Gruppe an Teilübernahme interessiert: Steirer wollen Schließung des Ppc-isolatorenwerks in Frauental verhindern.
Wertschöpfung im Land bleiben. Das größte Druckmittel sieht man dabei in den bestehenden, mehrjährigen – und an den Standort Frauental geknüpften – Rahmenverträgen mit diesen Großkunden.
PPC, so Muchitsch, habe zuletzt versucht, „diese Kunden dazu zu bewegen, von ihren laufenden Verträgen zurückzutreten, sie untereinander auszuspielen und damit zu verunsichern. Ohne Erfolg, da wurde die Rechnung ohne den Wirt gemacht.“Beim runden Tisch sei klar zum Ausdruck gebracht worden, dass das vertraglich nicht akzeptiert wird, auch weil die Qualität im Werk Frauental als „einzigartig“eingestuft wird, ein Transferieren der Aufträge in Werke in der Slowakei und Deutschland werde nicht hinge- nommen. Sollte PPC die Rahmenverträge ihrerseits kündigen, treten hohe Pönalen in Kraft, so Muchitsch. Zudem müsste es zu Ausschreibungen kommen. Umso mehr sei es nun das Ziel, die Produktion von Schlüsseltechnologie für heimische Stromnetze in Österreich zu halten, betont Leichtfried. Anfang November soll es nun zu einem Treffen mit PPC und den Eigentümern kommen. Im Hintergrund laufen Gespräche, die eine „nahtlose Teilübernahme des Standorts durch eine österreichische Gruppe ermöglichen würden, das wäre die Optimallösung“, so Muchitsch.
Tatsächlich muten die jüngsten Entwicklungen einigermaßen kurios an: Während bereits Kündigungen ausgesprochen wurden, mussten für die Abund wicklung des Auftragsbestands, die Auslastung lag zuletzt bei bis zu 119 Prozent, sogar Fremdarbeitskräfte für das Werk engagiert werden. Muchitsch: „Die Auslastung in Österreich ist deutlich höher als in Deutschland und der Slowakei, trotz der dort günstigeren Produktionskosten.“