Dringend gesucht: Hüttenwirt mit Erfahrung

Nach Saisonende wechseln viele Hütten ihre Pächter. Nicht überall verläuft das so reibungslos wie auf dem Hochanger.

Am Dienstag ist nach 20 Jahren Schluss. Manfred Schönherr und seine Frau Marian bewirten zum letzten Mal ihre Stammgäste im Naturfreunde-schutzhaus auf dem Hochanger. „Wir würden gerne noch weitermachen, doch gesundheitlich geht es leider nicht mehr“, bedauert Schönherr.

Die weithin beliebte Hütte oberhalb von Bruck an der Mur wird aber nicht lange geschlossen bleiben. Die neuen Wirtscher sind bereits gefunden und sollen ab den Weihnachtsferien das Hochanger-schutzhaus ganz in der Tradition ihrer Vorgänger weiterführen.

In den meisten Hütten und Berggasthöfen in der Steiermark ist dieser Tage Saisonkehraus. Bei einigen ist noch nicht klar, wer sie ab dem nächsten Jahr betreiben wird. „Pächter gesucht“heißt es etwa beim Bodenbauer in St. Ilgen oder dem Roseggerschutzhaus auf der Pretul. Dort schwelt sogar ein Rechtsstreit zwischen Inhaber und den bisherigen Pächtern. „Sie haben Schaden hinterlassen ohne Ende“, ist Martin Schwarhofer von den Naturfreunden Ratten verärgert.

Einrichtung und Inventar kaputt oder fehlten teilweise, es gebe noch hohe offene Forderungen und haufenweise Beschwerden von Gästen. Jetzt soll noch einmal Inventur gemacht werden, dann steht sogar eine Anzeige im Raum. Das Pächterpaar aus Niederösterreich war für eine Stellungnahme telefonisch nicht erreichbar.

haben sich bei Schwarhofer für die Nachfolge zwar schon gemeldet, aber: „Da war noch keiner darunter, bei dem wir sagen, es passt.“Viele würden sich die Arbeit einfaleute vorstellen und zu blauäugig an die Sache herangehen. „Mit der Freundlichkeit und der Küche lebt oder stirbt ein jedes gute Haus“, lautet Schwarhofers „Hüttenregel“.

„Hüttenwirte auf lange Zeit zu finden wird wohl schwieriger werden“, bestätigt Harald Herzog, Vereinsmanager bei der Sektion Austria des Alpenvereins, die in der Steiermark 16 Häuser besitzt. Die Pachtzeit liege meist unter sieben Jahren. Wobei die Zahl der Bewerber schon noch groß sei. Pächter würden oft auch in andere Hütseien