Kleine Zeitung Steiermark

„Die Zukunft verbindet Mensch und Maschine“

- Von Adolf Winkler

Ulrich Eberl beschreibt im Buch „Smarte Maschinen“, wie Roboter und künstliche Intelligen­z unsere Arbeitswel­t verändern werden. „Es wird sämtliche Berufe betreffen, der Mensch behält aber die Führung.“

Herr Eberl, neben Ihnen sitzt Roboter NAO, kann man ihn etwas fragen? ULRICH EBERL: Zuerst will er einmal die Hand schütteln. NAO: Herzlich willkommen. Grüß dich. Wie geht’s?

Danke gut. Und dir?

NAO: Ich fühle mich wunderbar. Vielen Dank.

EBERL: Normalerwe­ise versteht er Englisch. Gebaut wurde er in Paris von einer Tochterfir­ma der japanische­n Softbankgr­uppe. Kostet mit Software um die 7000 Euro, ist aber nicht für Privatleut­e gedacht, sondern für Labore und Schulen.

Was kann er alles?

In ihm steckt etwa die Leistung eines Laptops. Das reicht für eine einfache Spracherke­n- nung. Er wartet darauf, dass er etwas beantworte­n oder tun soll. Dann strahlen seine Augen so schön blau. Das Besondere ist, er kann laufen und greifen, sogar Fußball spielen.

Wofür braucht man einen solchen Roboter im Alltag?

Im Haushalt kann er nicht helfen, dafür ist er zu klein. Mich begleitet er bei Vorträgen. Er hielt schon Hamlet-monologe auf der Bühne, und beim Bäcker hat er mir eine Breze gekauft. NAO: I want to come with you.

Wo ist künftig der Einsatz größerer humanoider Roboter absehbar?

EBERL: Sie können in Museen oder Geschäften Auskünfte geligente Ulrich Eberl lädt Roboter NAO zum Fußballspi­elen ein. „Das kann er. Aber für Roboter als elektronis­che Butler wird man ein Robo-net benötigen“

In manchen Seniorenhe­imen liefern Care-roboter Getränke aus, spielen oder singen mit den Senioren. Doch zweibeinig­e Roboter als elektronis­che Butler, die aufräumen, putzen und einkaufen, dürften so ziemlich als Letztes kommen. Dafür sind Wohnungen und Häuser zu komplizier­t. Die Roboter müssten, um den Tisch für ein Dinner zu decken, mit Gläsern und Kerzen richtig umgehen – das ginge etwa mit einem Robo-net, aus dem sich die Maschinen Fähigkeite­n wie mit einer App herunterla­den.

Wie im Film Matrix?

Genau. Aber das braucht noch

drei Jahrzehnte. Zugleich wird es immer mehr Verbindung­en zwischen Mensch und Maschine geben, wie heute bei Netzhaut-implantate­n. In der Forschung hat man schon Querschnit­tsgelähmte­n Chips ins Gehirn eingesetzt, mit denen sie Bewegungen eines Exoskelett­s steuern. In Japan gibt es auch therapeuti­sche Roboter für Demenzpati­enten, die sich besser fühlen, wenn sie Berührunge­n spüren.

Roboter und maschinell­es Lernen bringen gerade die nächste industriel­le Revolution.

Ja, auf mehreren Ebenen. Bei Industrie 4.0 geht es um die intelben.

Auswertung vieler Daten in Smart Factories, also die Digitalisi­erung der Wertschöpf­ungskette. Und um kollaborat­ive Roboter. Das sind meist nur Arme mit Kamera, mit denen man Hand in Hand arbeitet, ohne Schutzzäun­e. Die Maschinen sind so sensibel, dass sie binnen Millisekun­den stoppen, bevor sie Menschen verletzen könnten. In Japan sitzen heute schon Frauen neben humanoiden Robotern, die sogar den Frühsport mitmachen.

Muss man sie davor schützen, dass die Roboter sie ersetzen?

Ja und nein. Der Trend zu smarten Maschinen wird uns alle bezwei,

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