Zu Person und CD
JUAN DIEGO FLÓREZ: Ich lebe mit Frau und Kindern seit über zehn Jahren hier. Grund: die hohe Lebensqualität, die Nähe zur Staatsoper. Unser Sohn absolviert sein erstes Schuljahr.
Die Nähe zu Mozart hat erst jetzt ergeben?
Es gibt zwar eine CD von Mozarts „Mitridate“, auf der ich singe. Aber sonst war da nichts. Natürlich möchte ich endlich in einer Mozat-opernproduktion mitwirken. Am liebsten in Wien. Vielleicht im „Don Giovanni“, vielleicht in der „Zauberflöte“. Ein Angebot hat es schon 2007 gegeben, für „Così fan tutte“bei den Salzburger Festspielen. Doch jenen Sommer verbrachte ich lieber in Pesaro, wo ich auch ein Haus habe.
sich
Was bedeutet Ihnen Mozart?
Er ist ein Marsianer. Eine andere, entrückte Welt. Unglaublich, was er in der Zeit seines viel zu kurzen Lebens geschaffen hat.
Hätten Sie die Chance, ihm zu begegnen: Wie würden Sie sich das wünschen?
Vielleicht einen Kaffee im Sacher, dann einen Spaziergang durch die Innenstadt und viele, viele Fragen, wie seine Kompositionen zustande kamen. Ich vergesse nie die Szenen im Film „Amadeus“, in denen Salieri Gott in etwa fragt: „Warum hast du einem so einfach gestrickten Menschen dieses Talent gegeben, warum gerade ihm?“
Sie nähern sich Mozart relativ spät an. Warum? Juan Diego Flórez, geb. 13. 1. 1973 in Lima, Peru. Gab 1996 sein Operndebüt beim Rossini-opernfestival in Pesaro, wo seine ausdrucksstarke Stimme die Fachwelt beeindruckte. Pavarotti soll ihn als würdigen Thronfolger bezeichnet haben.
Er war ja nicht unbedingt ein Freund der Tenöre. In frühen Werken schon, siehe „Clemenza di Tito“, siehe „Idomeneo“.
Welchem Komponisten würden Sie noch gerne begegnen? Vielleicht Rossini. Auch von ihm würde ich gerne erfahren, Ist seither an allen großen Opernhäusern der Welt zu Gast, auch an der Wiener Staatsoper, was ihm 2012 den Titel eines Österreichischen Kammersängers einbrachte.
CD „Mozart’“, soeben erschienen bei Sony Classical.
wie ihm die Ideen zuflogen. Außerdem würde ich mir wünschen, dass er für mich kocht. Da war er ja auch ein Meister.
Wie sehen Sie die Situation des heutigen Opernbetriebes?
Das Stammpublikum wird älter, die Jungen kommen eher weni-