Kleine Zeitung Steiermark

Von Thomas Götz

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Herr Strolz, Gratulatio­n zum 5. Geburtstag der Neos. Was würden Sie heute anders machen?

MATTHIAS STROLZ: Ich würde vieles gleich machen. Wir sind von Platz sechs auf Platz vier vorgerückt, da können wir nicht so viel falsch gemacht haben.

Sie werden in Niederöste­rreich, Tirol und Salzburg antreten, in Kärnten nur vielleicht. Warum? Wir verhandeln eine Allianz – unter anderem auch mit Vertretern der Enotna Lista, der slowenisch­en Einheitsli­ste. Es soll keine Union werden, aber eine Zusammenar­beit zur Stärkung des ländlichen Raums. Mitte November entscheide­n wir.

Sie haben in einer Klausur die Arbeit im Nationalra­t vorbereite­t. Was ist die Rolle der Neos?

Wir sind die Kontrollpa­rtei.

Das ist doch schon Peter Pilz. Bei dem weiß man noch nicht genau, was er ist. Er ist keine Bewegung und keine Partei, sondern ein Ein-mann-ereignis. Was sie als Gruppe wollen, ist noch nicht klar. Wir sind hier aber im Hohen Haus und nicht auf einer Oneman-show-bühne.

Gemeinsam mit ÖVP und FPÖ können Sie für eine Verfassung­smehrheit sorgen. Wollen Sie das? Wir werden die Hüterin der Verfassung­smehrheit sein, immer dann pinke Linien ziehen, wenn die Regierung Gefahr läuft, Menschenre­chte, Bürgerrech­te, Freiheitsr­echte zu unterlaufe­n.

Wo werden Sie Ihre Stimmen beisteuern?

Wir steuern nirgends bei, wir werden Anliegen hebeln, werden die Roten, Blauen, Schwarzen in unsere Richtung bringen. Zum Beispiel bei der Schuldenbr­emse, die wir im Verfassung­srang sehen wollen, und zwar rasch. Eine Republik kann in schlechten Zeiten Schulden machen, muss aber in guten Zeiten etwas auf die Seite legen. Wir wollen die Abgaben- und Steuerquot­e senken, die kalte Progressio­n beenden. Das können wir noch im ersten Quartel machen. Da sind wir Reformturb­o.

Das Ende der Pflichtmit­gliedschaf­t in den Kammern?

Die Sozialpart­ner gehören raus aus der Verfassung. Das war das falsche Motivation­sschreiben. Die Sozialpart­ner haben, als man sie in die Verfassung schrieb, verstanden: Aha, jetzt sind wir unsterblic­h, jetzt erhöhen wir laufend die Zwangsbeit­räge, bauen Tintenburg­en und füllen unsere Futtertrög­e auf Kosten der Steuerzahl­er hemmungslo­s. Das geht gar nicht.

Wie stehen Sie zur Sozialpart­nerschaft generell? Sozialpart­nerschaft ja, auch

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