GRAZ 99ERS - ZNAIM 4:2 Wider die Geister der Vorsaison
Im Vorjahr begann Ende Oktober die Krise der 99ers – mit dem 4:2 gegen Znaim haben die Grazer nach drei Pleiten wieder gewonnen.
Beim Gedanken an diese Phase der vergangenen Meisterschaft könnten einem die Grausbirn aufsteigen. Fast auf den Tag genau vor einem Jahr – es war der 28. Oktober 2016 – begann mit einem 2:5 in Wien jene Unserie, die letzten Endes Trainer Ivo Jan den Job gekostet hat. Über die Länderspielpause hinweg gewannen die Grazer zwischen Ende Oktober und Mitte Dezember drei von 16 Partien. Auch wenn in dieser Saison nicht alles eitel Wonne ist, die 99ers sind stärker. Das zeigten sie beim 4:2 gegen Znaim in einer wegweisenden Phase, denn vor der Länderspielpause warten zwei weitere direkte Gegner (Dornbirn und Fehervar) und Graz muss den Anschluss wahren. „Es war ein wichtiger Sieg, wir waren ein bisschen in einem Loch und haben unsere Form gesucht“, sagt Verteidiger Iberer, „wir mussten unsere Defensivleistung steigern und wenn wir gegen Dornbirn so auftreten wie heute, ist die Chance auf den Sieg sehr groß.“
Gegen die Tschechen zeigten sie sich mit zwei Gesichtern: Im ersten Durchgang waren die Grazer zurückhaltend, fast ein bisschen nervös, als wollten sie partout keine Fehler machen. Die Aggressivität ließ zu wünschen übrig und in der 13. Minute verstellte „Dauerparker“Racuk Nikolaus Zierer sorgte mit seinem
Keeper Höneckl – er bekam den Vorzug gegenüber Toivonen – die Sicht und Guman fälschte einen Schuss ins Tor ab. Mit der ersten Pause kam schlagartig die Wende: Zuerst vollendete Ograjensek (21.) in Überzahl ein kurzes Bropheyzuspiel knapp vor dem Tor und nur 46 Sekunden später schlenzte Iberer die Hartgummischeibe von der Blauen Linie hoch in den Kasten. „Dieses Tor war wie eine Erlösung“, sagte Trainer Doug Mason, „dann haben die Jungs Laune bekommen und das Spiel dominiert.“Zierer (26.) erhöhte mit einem abgefälschten Schuss auf 3:1. Und im Gegensatz zum Vorjahr funktioniert heuer das Powerplay: Mclean (36.) nutzte die vierte Überzahl zum 19. Powerplay-tor in dieser Eiszeit; 2016/17 waren es insgesamt 33. Znaim stemmte sich in Folge vergebens gegen die fünfte Niederlage. Außer bei einem Konter-treffer durch Yellow Horn (44.) hatte Graz die Situation im Griff.