Wifo: Bildung braucht mehr Geld und Reform
Die Studie „Bildung 2025“wurde vom Wifo für die Androsch-privatstiftung erarbeitet.
Die Ausgangslage, dargestellt in zahlreichen internationalen Studien, ist ernüchternd. Sinnerfassend lesen können 44 Prozent der Buben und ein Drittel der Mädchen nicht, hat die Erhebung der „Bildungsstandards“2015 ergeben. Beim Rechnen fällt rund ein Viertel der Schüler hinter die Mindestanforderungen zurück, erinnert Marcus Scheiblecker, der die Gesamtstudie „Österreich 2025“verantwortet, deren Teil die Bildungsstudie ist.
Christoph Badelt, der Chef des Wifo-instituts, warnt vor einer Überschätzung der Wirkung der derzeit positiven Wirtschaftsprognosen. Trotz dieser Aufwärtsentwicklung habe Österreich eine „Arbeitslosigkeit, die nicht zu dem Konjunkturzyklus passt“, sagte Badelt. Er führt das auf Bildungsschwächen zurück. Die Digitalisierung, warnt er, „wird das Problem mangelnder Bildung noch verstärken“. Besonders Fähigkeiten, die Computer nicht mitbringen, sollten daher gestärkt werden, findet Scheiblecker: Problemlösungskompetenz, Kommunikationsfähigkeit, Kreativität.
Badelt wiederum verwies darauf, dass in Österreich Bildung und ihr Mangel sehr stark vererbt werden. Das Fazit aus diesen „erschütternd lange“bekannten Fakten sei: „In Bildung investieren.“
Bildungsministerin Sonja Hammerschmid widersprach der Studie nicht, verwies aber auf bereits laufende Maßnahmen zur Abhilfe. „Das Projekt „Grundkompetenzen absichern“etwa unterstütze 500 Schulen, die bei den Bildungsstandards in den Bereichen Deutsch, Mathematik und Englisch unter ihrem eigentlichen Potenzial abschneiden. Wifo-chef Christoph Badelt, Auftraggeber Hannes Androsch