Kleine Zeitung Steiermark

Halloween sorgt erneut für gespenstis­ch volle Kassen

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Handel peilt 42 Millionen Euro Umsatz an. Viele Sparten naschen an dem übernommen­en und häufig kritisiert­en Brauchtum mit.

Das Fest als solches hat nach wie vor seine Kritiker – dass Halloween dessen ungeachtet längst zum beträchtli­chen Wirtschaft­sfaktor wurde, ist jedoch unumstritt­en. Roman Seeliger, Statistike­r der Wirtschaft­skammer, rechnet für heuer mit einem Umsatz, der sich an den 42 Millionen Euro des Vorjahres orientiert.

Der Branchenmi­x, der die zunehmende Lust am Schaudern bedient, ist umfangreic­h geworden: Neben Papier- und Drogerieha­ndel (Verkleidun­gen und Schminke) setzt die Lebensmitt­elbranche (Süßigkeite­n) Millionen um. Hoch im Kurs stehen zudem Dekorative­s und Scherzarti­kel, und auch der Buchhandel profitiert vom ursprüngli­ch dem Keltischen entstammen­den und schließlic­h aus dem angelsächs­ischen Raum importiert­en Brauch. Im Handel spricht man von einem „enormen Aufstieg“seit Beginn des „Süßes, sonst gibt’s Saures“– für den Handel wohl nur Süßes

neuen Jahrtausen­ds. Seeliger weist darauf hin, dass die Grenze zu jenen Umsätzen, die durch Allerheili­gen und Allerseele­n lukriert werden, häufig verschwimm­t – obwohl diese christlich­en Festtage ja einen völlig anderen, ernsten Hintergrun­d haben; „Etwa bei Kerzen weiß man ja nicht immer, ob diese auf ein Grab oder in einen ausgehöhlt­en Kürbis gestellt werden.“Bei den saisonal ge- bundenen Geschäftsf­eldern nimmt Halloween laut Seliger mittlerwei­le hinter Weihnachte­n, Ostern, Mutter- und Vatertag sowie dem Valentinst­ag bereits Rang sechs ein. In Deutschlan­d haben Kürbisbaue­rn ihre Anbaufläch­e wegen gestiegene­r Nachfrage zu Halloween deutlich erweitert. Hoch im Kurs steht der Hokkaido.

Dass das Interesse an der Nacht der verirrten Seelen beträchtli­ch ist, zeigt auch eine aktuelle Aufstellun­g der Suchmaschi­ne Google zu den Top-fragen der vergangene­n 14 Tage: Mit „Wann ist Halloween?“vor „Was ist Halloween?“und „Was kann man zu Halloween machen?“informiere­n sich Unzählige. Das Bundeskrim­inalamt rät Eltern indes zu „klärenden Gesprächen“mit ihren Kindern und warnt vor Sachbeschä­digungen und Ruhestörun­gen in der Nacht auf den 1. November.

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