Die dunkle
Halloween: Für schaurig-schöne Momente sorgt seit Jahren der Grazer „Ghost Walker“Josef Tschida. Auch am heutigen Dienstag lädt er zum etwas anderen Stadtrundgang.
Süßes oder Saures. Dieses Motto an Halloween ist nicht nach jedermanns Geschmack. Was maskierte Kinder freut und so manchen Geschäftszweig florieren lässt, geht anderen in Sachen Kommerzialisierung zu weit. Mittendrin sorgt ganz unaufgeregt Josef Tschida für Aufregung. Und seit Jahren für schaurig-schöne Momente: Der 59jährige „Nachtwächter“lädt seit mittlerweile 17 Jahren zum Ghostwalk of Grätz und somit zur etwas anderen Führung durch die Grazer Innenstadt. „Mein Interesse für derlei Geschichten stammt aus meiner Kindheit“, verrät er. „Ich wuchs in Hainburg in Oberösterreich mit Blick auf die historische Stadtmauer auf.“Geprägt von seinen Erlebnissen gilt er als Kenner zahlreicher Geistergeschichten. „In London haben solche Erzähler eine lange Tradition. Da gibt es mehr als 60 in der Stadt. Briten leben ja förmlich mit den Geistern.“Nicht alle Geschichten könne man hierzulande aber erzählen. „Die Nachtkönige etwa, waren die Latrinenputzer. Das ist ein Thema, das bei Führungen in Graz nie gut ankommt.“
Eine andere Figur sei dafür in Graz recht beliebt: der Teufel. Dazu fällt ihm prompt eine Geschichte ein: „In einer Zeit, in der Kaffeesatzlesen noch zur hohen Medizin gehörte, wusste eine Mutter nicht mehr weiter. Ihr Kind war krank, kein Wunderheiler konnte es heilen. Da fiel ihr die schwarze Magie ein. Es war der sechste Ruf, die Sechs, und ganz langsam löste sich aus dem Dunkel der Wand eine Gestalt.“Der Teufel war’s, finster und Schatten gleich ...“
Wer mehr darüber wissen will: Heute, Dienstag, um 20 Uhr startet Tschida zum Ghost Walk an Halloween (Treffpunkt: Neutorgasse 5).