„Die Schnalle nervt mich noch lange nicht“
Designerin und Topmodel-jurorin Marina Hoermanseder über Modelmaße und die spielerische Spießigkeit der Österreicher.
Als Jurorin bei „Austria’s Next Topmodel“haben Sie ein strenges Auge auf den Nachwuchs. Wie kann man Sie von sich überzeugen?
MARINA HOERMANSEDER: Heute geht es nicht mehr um das ,klassische‘ Modeldasein. Es geht darum, dass man eine Persönlichkeit ist. Ich sehe mich als diejenige, die den Kandidaten hilft, ihre Marke zu finden. Ich will mit ihnen etwas erarbeiten und sehen, wofür sie stehen.
Worauf achten Sie, wenn Sie Models für Ihre Shows casten? Auf die Maße – aufgrund meiner starren Kollektionen. Auf dem Catwalk ist der Gang am wichtigsten. Das Model muss das Ding rocken, eine Rampensau sein, die Spaß hat – das spürt das Publikum und dann sieht das Kleidungsstück gleich wertiger aus.
Sie haben die neuen Uniformen der Post designt. Wie schafft man den Spagat zwischen Catwalk und Briefkasten?
Als ich den Auftrag bekam, stand fest, dass ich dafür einen Tag bei der Post mitarbeite. Ich habe als Briefzustellerin und in der Filiale gearbeitet. Wenn man um 5.30 Uhr bei Minusgraden mit voller Montur im Dunkeln durch Hernals marschiert, merkt man erst, wie unwichtig Design sein kann. Funktion lag hier über Form. Deshalb musste ich die Erfahrung machen, um die Mitarbeiter zu verstehen.
Wann war für Sie klar, dass Sie Designerin werden wollen?
Als ich mit 14 das Nähen an der