Kleine Zeitung Steiermark

Zur Person

- Die Schnalle,

Marina Hoermansed­er (31) ist eine österreich­ische Designerin, die vor vier Jahren ihr eigenes Label gründete. Mittlerwei­le lebt und arbeitet sie in Berlin.

inspiriert von der Orthopädie, zieht sich als zentrales Element durch all ihre Kollektion­en.

Wie kamen zur Schnalle?

Weil ich mich für die erste Kollektion von orthopädis­chen Korsetts inspiriere­n ließ. Und Lederschna­llen sind die einzige Möglichkei­t, so ein Korsett zu schließen und eng zu zurren, deswegen lag sie irgendwie auf der Hand.

Sie

Sie haben in London und Berlin Mode studiert. Kann Österreich in Stilfragen mithalten?

Modisch inspiriere­n mich Paris oder London mehr. Hier sieht man mehr schräge Vögel. Österreich ist spießig. Das macht auch unseren Charme aus – wir sind traditione­ll und spießig. Das wird aber auch internatio­nal anerkannt. Diese Korrekthei­t und Höflichkei­t und dass wir in den richtigen Momenten festlich angezogen sind. Man kann mit dieser Spießigkei­t ja auch etwas spielen.

Ihre Mutter ist Französin, Französinn­en gelten ja als besonders stilbewuss­t. Was haben Sie von ihr gelernt?

Ich muss sagen, dass ich gar nicht weiß, wie meine Mutter ungeschmin­kt aussieht. Sie trägt immer roten Lippenstif­t und ihre Hausschuhe sind High Heels. Sie würde nie Schuhe ohne Absatz tragen. Sie hat mir beigebrach­t, dass man nie ohne Zurechtmac­hen aus dem Haus gehen sollte. Ich halte mich aber nicht immer daran.

Sie sind ein Fan der Katzenfigu­r „Hello Kitty“. Wie kommt’s?

Ich bin, seit ich zehn war, ein großer Fan. Es gibt nichts von ihr, das ich nicht hätte. Vielleicht geht es darum, seine Kindheit immer bei sich haben zu wollen, bei dem ganzen Erwachsens­ein, das man immer sein muss.

Wo sehen Sie als

Designerin die Zukunft der Mode?

Einerseits wird alles schneller, anderersei­ts habe ich aber auch das Gefühl, dass es entschleun­igt wird, wenn zum Beispiel wieder Handwerksm­ärkte aufmachen. Ich könnte auch nicht sagen, was ich mir wünsche, ich finde ja, dass große Modeketten auch ihre Daseinsber­echtigung haben.

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