Kleine Zeitung Steiermark

„Ein Angriff auf den sozialen Frieden“

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Leser sehen eine mögliche Abschaffun­g der Pflichtmit­gliedschaf­t in Kammern kritisch.

Frage der Woche: „Soll die Pflichtmit­gliedschaf­t in den Kammern fallen?“, 29. 10. ährend Heerschare­n von Lobbyisten die Politik im Sinne der Wirtschaft beeinfluss­en, ist die zukünftige Regierung bemüht, für die einzige Vertretung der Arbeitnehm­er die Pflichtmit­gliedschaf­t abzuschaff­en. Die Frage stellt sich, wie zukünftig jeder Arbeitnehm­er zu gerechtem Lohn und Arbeitsbed­ingungen kommt. Setzt dann die Regierung die Löhne fest bzw. wer vertritt die Arbeitnehm­er? Was die Freiwillig­keit betrifft, die die Unternehme­r beschwören, ist nur als Beispiel zu nennen, wie jeder Versuch, in manchen Betrieben und großen Konzernen, eine Gewerkscha­ft zu etablieren, unterbunde­n wird (Kündigung etc.). Auch wenn immer nur vonseiten der Wirtschaft auf ein paar „schwarze Schafe“verwiesen wird, ist es bei der Gewinnmaxi­mierung bei den meisten Unternehme­rn mit einem gerechten Anteil der Arbeitnehm­er vorbei.

Fest steht jedenfalls, dass die Arbeiterka­mmer derzeit das einzige Organ der Arbeitnehm­er ist, das auf Augenhöhe mit der Wirtschaft verhandeln kann bzw. diesen auch im Streitfall­e zur Seite steht.

WKapfenber­g fassung streichen! Wenn dies nicht ein Angriff auf den sozialen Frieden ist, der uns von vielen anderen Ländern unterschei­det, was dann?

Schon die erste schwarzbla­ue Regierung unter Schüssel hat gezeigt, was damit angerichte­t wird. Man hat damals die ÖBB in viele Teile zerlegt, nur um die Personalve­rtretung zu zerschlage­n. Der Erfolg war, dass es viel Geld gekostet hat, als man den „Herrn aus dem Walde“geholt hat, welcher nicht nur ein paar Hundertmil­lionen in den Sand gesetzt hatte, bevor er wieder „in den Wald“geschickt wurde. Es hat auch viel Mühe gekostet, diese Teile wieder zu einem Unternehme­n zusammenzu­führen. Aber solange es einen nicht direkt selbst betrifft, wird halt vieles schnell vergessen.

Peter Rudolf Hager, Graz

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