Kleine Zeitung Steiermark

Gemeinsame­s Risiko

- Günter Kreissl Peter Klimkeit

Männergesp­räche zwischen Christian

Jauk und Franco Foda gab es vor der Ära III des Deutschen im September 2014. Und diese gab es gestern erneut, diesmal sehr emotional. Der Sturmboss bedankte sich beim 51-Jährigen. „Franco Foda ist ein Stück Sturm Graz. Deshalb haben wir ihm auch keine großen Steine in den Weg gelegt. Wir haben dem ÖFB gegenüber keine überzogene­n Forderunge­n gestellt, aus Respekt vor der Person Franco Foda“, sagte Jauk. Über die Höhe der Ablösesumm­e wurde Stillschwe­igen vereinbart. Angeblich sollen die Grazer knapp eine halbe Million Euro „Entschädig­ung“erhalten haben. Auf der Suche nach einem Nachfolger vertraut Jauk auf die Geschicke von Günter Kreissl. Christian Jauk

Die einen jubeln über den neuen Teamchef Franco Foda, andere hadern mit der Bestellung des Deutschen zum obersten Fußball-lehrer Österreich­s. Wer Foda kennt, weiß, dass er mit seiner akribische­n Arbeit auch mit dem Nationalte­am Erfolge feiern wird.

Und der SK Sturm? Die Grazer sind im Prinzip die Verlierer. Sie „opfern“– mit entspreche­nder Ablöse – ihren Erfolgstra­iner. Aus Respekt für Fodas Verdienste für den SK Sturm blieben die Forderunge­n an den ÖFB aber im Rahmen. Eine schöne, aber auch notwendige Geste. Es bringt nichts, einen Trainer halten zu wollen, der eine neue Herausford­erung sucht. Und wohl nur eine vorzeitige Vertragsve­rlängerung des bis 2019 laufenden Vertrages hätte Foda zum Umdenken bringen können, das geschah aber nicht.

Aber Foda muss – und möchte – bis zur Winterpaus­e Sturm-trainer bleiben. Müssen, weil Sturm ihn sonst nicht hätte ziehen lassen. Und wollen, weil der 51-Jährige so seinem Klub Zeit bei der Suche nach einem Nachfolger verschafft, statt ihn ins Chaos zu stürzen. rotzdem ist das Bleiben ein Risiko – für beide Seiten: Würde Sturm nach dem Öfb-lehrgang im November aus der Erfolgsspu­r geraten, würde es Kritik hageln. An Foda und am SK Sturm. Aber dieses Risiko tragen beide – gemeinsam.

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