300 Polizisten suchen den Todesschützen
Polizisten aus sieben Bundesländern fahnden nach dem mutmaßlichen Doppelmörder. Aber von Friedrich F. fehlt jede Spur.
an“, bemerkt ein Polizist der steirischen Einsatzeinheit (EE) Dienstagfrüh. Die steirische Polizei hat Verstärkung durch Einsatzeinheiten aus dem Burgenland, Niederösterreich und Kärnten bekommen. Aus Salzburg wurden zusätzlich Hundestreifen herbeordert, aus Wien, Wiener Neustadt und Innsbruck kamen Cobra-männer hinzu.
Der Sportplatz in Stiwoll ist vollgeparkt mit Einsatzfahrzeugen. Polizisten sammeln sich am Hauptplatz. Es steht einer der größten Fahndungseinsätze der vergangenen Jahre bevor. Dann setzt sich die Kolonne in Bewegung. „Wir konzentrieren uns auf jene Gegend, in der Montag das Fluchtfahrzeug gefunden wurde“, erklärt ein Einsatzleiter. „Sonst haben wir keine Anhaltspunkte.“
Am frühen Vormittag sind 300 Polizisten aus sechs Bundesländern in den Wäldern rund um St. Pankrazen, etwa zehn Kilometer von Stiwoll entfernt, im Einsatz. Von zwei Seiten aus wird mit der Suche begonnen. 25 Hundestreifen unterstützen die Einsatzeinheiten. Entlang der Straße zwischen St. Pankrazen Richtung Großstübing werden alle 30 Meter Sicherungsposten aufgezogen. Die Polizisten tragen Helme und Schusswesten und sind mit Sturmgewehren bewaffnet. Wird der mutmaßliche Doppelmörder aufgespürt, hat er kaum Chancen zu entkommen. Zu dicht ist die Gegend gesichert.
„Man hat ein mulmiges Gefühl“, bekennt ein Polizist, der am Straßenrand steht. „Wenn man bedenkt, dass der Täter bewaffnet ist und nichts zu verlieren hat – eine gefährliche Angelegenheit.“Es ist ein kleinkalibriges Gewehr, mit dem Friedrich F. bewaffnet ist. Als er die tödlichen Schüsse abfeuerte, benutzte er Teilmantelgeschosse (22 Magnum), Patronen, die bei der Jagd auf Raubwild verwendet werden. „Aus kurzer Entfernung können diese Projektile sogar unsere Schusswesten durchschlagen“, stellt ein Experte der Polizei fest.
Meter für Meter werden der Wald und leer stehende Gebäude durchsucht. Am Nachmittag erreicht eine Fahndungsmeldung aus Niederösterreich die Einsatzkräfte. In St. Valentin bei Amstetten soll der Gesuchte gesehen worden sein. Die Fahndung wird ergebnislos abgebrochen. Auch in Stiwoll. Heute geht die Suche weiter. Fortsetzung nächste Seite