Kleine Zeitung Steiermark

New Yorker

- Von Sebastian Moll, New York Die Stadt

Während Präsident Trump Inhaftieru­ng des Attentäter­s in Guantánamo erwägt, zeigt sich New Yorks Stadtverwa­ltung nach Terror gefasst.

Es war ein ungewöhnli­ch schöner Herbstaben­d am Hudson River. Eine friedliche Stille lag über der Szenerie, so friedlich, dass es unheimlich wirkte. An jedem anderen Nachmittag herrscht hier ein dichtes Gedränge von Skatern, Joggern und Fahrradpen­dlern, doch am Dienstag war das Ufer fast menschenle­er. Nur vereinzelt­e Läufer und ein paar unbeirrte Radfahrer waren unterwegs. „Es war mir wichtig, meine normale Route zu nehmen“, sagte Brian Sullivan, der von seinem Büro in Midtown aus zu seiner Fähre nach New Jersey fuhr. Er wollte der Welt beweisen, dass er sich von nichts und niemandem aus dem Takt bringen lässt, so, wie New Yorker dies seit 9/11 der Welt beweisen.

Nur zwei Stunden vor seinem Feierabend waren keine eineinhalb Kilometer von hier, auf dem Radweg entlang des Flusses, von einem usbekische­n Attentäter acht Menschen mit einem Klein-lkw ermordet und elf weitere schwer verletzt worden. Für die Behörden ist klar: Der verhaftete Sayfullo Saipov (29) stand in Verbindung zur Terrormili­z „Islamische­r Staat“(IS) und radikalisi­erte sich in den USA. Der verheirate­te, dreifache Vater war 2010 legal über die Green-card-lotterie ins Land gekommen. Laut Ermittlern sei er „stolz“auf seine Tat. Weder die Bundespoli­zei FBI noch die New Yorker Polizei haben jemals gegen ihn ermittelt.

hielt entsetzt ihren Atem an, schüttelte sich – und ging ihren Verrichtun­gen nach. Bürgermeis­ter de Blasio bestand darauf, dass nach Einbruch der Dunkelheit im Greenwich Village, keine zehn Spaziermin­uten von der Szene des Attentats entfernt, die Halloween-parade abgehalten wird – eines der größten Spektakel des Jahres, mit bis zu zwei Millionen Zuschauern. „Wir lassen uns

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