Menasse oder Menasse, das ist wohl die Frage
Am 7. November wird der Österreichische Buchpreis vergeben. Eine heikle Mission.
Es ist der Auftakt zur Buch Wien, Österreichs größer Buchmesse, aber selten stand die Jury vor so einer heiklen Mission. Denn am Vorabend, also am 7. November, wird bei einer Gala im Kasino am Schwarzenbergplatz zum zweiten Mal der Österreichische Buchpreis vergeben. Die Auszeichnung ist mit 20.000 Euro dotiert, wobei ein Autor klar in der Favoritenrolle ist: Robert Menasse mit seinem Roman „Die Hauptstadt“, erst kürzlich mit dem Deutschen Buchpreis als wichtigste Neuerscheinungen des Jahres ausgezeichnet. Und dieser Preis diente immerhin als Vorbild für das österreichische Pendant. Eine Zwickmühle, zweifellos.
Ignorieren oder lavieren, das ist also die Frage. Durchaus denkbar wäre es, dass der Preis im Hause Menasse bleibt. Denn ebenfalls nominiert ist Robert Menasses Halbschwester Eva mit ihrem von den Kritikern ebenfalls viel gelobten Werk „Tiere für Fortgeschrittene“. Weiters im Rennen sind Olga Flor mit „Klartraum“, Paulus Hochgatterer mit „Der Tag, an dem mein Großvater ein Held war“und, als Außenseiterin, Brigitta Falkner mit ihrer wunderbar experimentellen Prosaund Grafikcollage „Strategien der Wirtsfindung“.
Am 8. November öffnet dann die Buch Wien 17 in der Wiener Messehalle D ihre Pforten. Rund 350 Aussteller aus zehn Ländern präsentieren sich mit ihren aktuellen Angeboten an Romanen und Erzählungen, Sach-, Kinder- und Jugendbüchern, Comics und Fachzeitschriften, 380 Autorinnen und Autoren werden aus ihren Werken lesen. Die Eröffnungsrede hält Karl-markus Gauß, zu den internationalen Stargästen zählen Robert Harris, Maja Lunde und Ljudmila Ulitzkaja.
2017. Von 8. bis 12. November. Wien, Messehalle D. www.buchwien.at Klarer Favorit für den Buchpreis: Robert Menasse