Hinter den Türen von
Eine Skandalwelle rollt auf Westminster zu: Der Rücktritt eines Ministers nach dem Vorwurf der sexuellen Belästigung ist erst der Anfang.
Ein seit Tagen schwelender Skandal um sexuelle Belästigung und Machmissbrauch in Westminster beginnt für Premierministerin Theresa May zum Problem zu werden. Nachdem Mays Verteidigungsminister Sir Michael Fallon am Mittwochabend überraschend zurücktrat, muss sich nun auch ihr Vize im Regierungsamt, Damian Green, gegen Vorwürfe entsprechender Art wehren.
May persönlich ordnete eine regierungsinterne Untersuchung der Vorwürfe gegen Green an. Unter anderem soll Green einer Mitarbeiterin im Parlament „die Hand aufs Knie“gelegt und ihr anzügliche Texte übermittelt haben. Der Minis- Peter ter, ein enger Vertrauter Mays, bestreitet allerdings jegliche Verfehlung nachdrücklich.
Derweil hat Handelsstaatssekretär Mark Garnier bereits reuig bekannt, eine Sekretärin zum Kauf von Vibratoren geschickt und sie „sugar tits“genannt zu haben. Politiker aller Parteien zeigen sich überrascht, dass Garnier nicht längst entlassen worden ist.
Theresa May ist allerdings auch schon selbst in Bedrängnis gekommen. Lisa Nandy, eine Labour-hinterbänklerin, hielt May jetzt vor, sie habe in ihrer Zeit als Innenministerin alarmierende Hinweise auf kriminelles Verhalten von Politikern und Aufforderungen zum Han- deln mehrfach ignoriert. Mit einem Mal ist so, was vorige Woche als Enthüllungs- und Protestaktion parlamentarischer Mitarbeiterinnen im Web begann, zur Krise für die Regierung geworden.
Die Premierministerin suchte ihr Kabinett am Donnerstag durch die Ernennung des bisherigen Fraktionsvorsitzenden Gavin Williamson zum neuen Verteidigungsminister zu stabilisieren. Fallon, der zurückgetretene Minister, war drei Jahre lang im Amt. Er räumte bei seinem Abgang ein, er sei den hohen Standards „nicht gerecht“geworden. Über Fallon bekannt geworden war lediglich, dass er vor 15 Jahren bei einem Abendessen eine junge Journalistin beharrlich am Knie betatscht hatte. Es soll aber noch andere, bisher nicht enthüllte Beschuldigungen gegen ihn geben.
Ausgelöst hat di e j üngste hi t - zi ge Debatte um s exuel l e B el ä s t i g ung und Überg r i ffe in Westminster der Megaskandal um Harvey Weinstein, den US-