Seit drei Wochen gibt es keine Spur von Rayan
Fahndung nach der Kindesentziehung in Graz wurde ausgeweitet. Iraner (43) ist mit seinem sechsjährigen Sohn untergetaucht.
Am 13. Oktober brachte die in Graz lebende Iranerin Hasti M. (36) ihren sechsjährigen Sohn Rayan zur Kindertagesstätte. Dort sah sie ihn zum letzten Mal. Denn sein Vater holte ihn ab und brachte ihn nicht mehr zur Mutter zurück. Mittlerweile wird nach dem Iraner europaweit wegen Kindesentziehung gefahndet (wir berichteten).
In sozialen Netzwerken verbreitet Hasti M. bereits seit Wochen Bilder ihres Ex-mannes und Rayan, nun bekommt sie auch die Unterstützung der Justizbehörden. Die Staatsanwaltschaft ordnete die Veröffentlichung der Fahndungsfotos an. „Gott sei Dank bin ich in Österreich. Hier helfen sie mir, sei es die Polizei oder das Gewaltschutzzentrum“, zeigt sich die Iranerin dankbar.
2014 war das Paar mit dem Sohn via Kuwait nach Österreich gekommen, nach der Scheidung 2015 bekam die Mutter das Sorgerecht für den Buben zugesprochen. Der Mann erhielt aber ein Besuchsrecht und durfte Rayan jeden Freitag und Samstag zu sich holen.
Hasti M. befürchtet, dass ihr Ex-mann mit Rayan in ihr Heimatland zurückkehrt. „Dieses Ziel dürfte er nach unseren Informationen aber noch nicht erreicht haben“, heißt es im Kriminalreferat der Grazer Polizei, die den Fall bearbeitet. Da der Gesuchte aber nur über einen Konventionsreisepass verfügt, müsste er in der iranischen Botschaft erst gültige Reisedokumente für sich und seinen Sohn besorgen. Innerhalb Europas kann er sich noch weitgehend frei bewegen.
Der 43-Jährige handle wohlüberlegt und wisse genau, wie man sich der Telefonüberwachung entziehe, berichtet der Ermittler. Mit der Veröffentlichung der Bilder soll der Fahndungsdruck erhöht werden. Hinweise nimmt der Journaldienst des Kriminalreferates entgegen: Tel. 0 59 133 65 3333