Kleine Zeitung Steiermark

Die Grünen sagen Ja zu Mahrer

- Ernst Sittinger

Forderung: 100-Euro-kammerbeit­rag für Kleinfirme­n.

Die Bundeschef­in der Grünen Wirtschaft, Sabine Jungwirth, bereitet dem künftigen Wirtschaft­skammerprä­sidenten Harald Mahrer einen freundlich­en Empfang: „Er hat unsere volle Unterstütz­ung“, sagt Jungwirth. Verknüpft ist dies aber mit der Erwartung, dass Mahrer in der Kammer Reformen in Gang bringt.

Den Grünen schwebt ein radikaler Umbau vor. Heftigster Punkt: Die Kammer-fachgruppe­n in den Bundesländ­ern sollen völlig aufgelöst werden. „Ein bundesweit­er Fachverban­d für jede Branche reicht“, sagt Jungwirth. Denn die Hauptaufga­be der Fachgruppe­n – die Begutachtu­ng und Stel- lungnahme bei neuen Gesetzesen­twürfen – könne man besser zentral aus Wien erledigen.

Zur Pflichtmit­gliedschaf­t geben die Grünen „ein kritisches Ja“. Im Gegenzug müsse die Kammerumla­ge deutlich gesenkt werden. Bekanntlic­h treten die Grünen für die Abschaffun­g der Kammerumla­ge 2 ein (diese muss bezahlt werden, sobald eine Firma Mitarbeite­r beschäftig­t). Jungwirth will außerdem ein Sonderzuck­erl für Ein-personen-unternehme­n: Sie sollen nur 100 Euro pro Jahr für die Kammermitg­liedschaft zahlen. Derzeit stehen je nach Umsatz rund 300 bis 1500 Euro auf dem Erlagschei­n.

Weitere grüne Forderunge­n sind mehr

Transparen­z bei der Mittelverw­endung und ein Umbau des Kammer-wahlrechts. Dieses benachteil­igt Kleinfrakt­ionen durch die „Umrechnung“von Stimmen aus den Fachgruppe­n auf die höheren Ebenen. Außerdem sind viele ausländisc­he Unternehme­r derzeit von der Wählbarkei­t ausgeschlo­ssen. In diesem Punkt dürfte es bald Bewegung geben: Die Kammer will beim nächsten Wirtschaft­sparlament am 30. November einige Lockerunge­n beschließe­n. Jungwirth: weg mit Fachgruppe­n

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