Kleine Zeitung Steiermark

Balkan-vergleich

Für Sie da

- Josef Predota,

Wo der Balkan beginnt, ist strittig und wird weniger nach geografisc­hen als nach kulturelle­n Aspekten diskutiert. Dabei ist der Begriff „Balkan“negativ konnotiert und lässt einen Rückstand in der kulturelle­n Entwicklun­g und bei Menschenre­chtsstanda­rds vermu- Hertha Brunner und Nora Kanzler Das war nicht immer so: Bis zum Mittelalte­r galt eher das nördliche Europa barbarisch und die hier später einsetzend­e Entwicklun­g von Menschenre­chten, Humanismus und Demokratie konnte unter dem Joch des Osmanische­n Reiches am Balkan nicht stattfinde­n.

Wer heutzutage mit dem Autobus von Graz auf den Balkan fährt, fühlt sich eher wieder in die Zeit des barbarisch­en Nordens rückverset­zt. Ab Maribor sind Busbahnhof und internatio­nale Busstation­en, auch in Kleinstädt­en am Balkan, überdacht und verfügen über Toilettena­nlagen und Erfrischun­gsterreich möglichkei­ten. Der Busbahnhof beim Grazer Hauptbahnh­of fällt nicht nur durch derartige Mängel auf, sondern auch durch rigorose Überwachun­g der gebührenpf­lichtigen Parkplätze, sodass auch ein Warten in der kalten Jahreszeit oder bei Regen mit einem Autodach über dem Kopf entfällt.

Konkurrenz im mangelnden Service findet Graz nur bei den internatio­nalen Grenzüberg­ängen am Balkan, wo bei jeder Grenze auch Behinderte und Mütter mit Kleinkinde­rn bei jeder Witterung zwei Mal zur Passkontro­lle aus dem Bus aussteigen müssen, weil Eu-geten. schulte Grenzbeamt­e nur in ihren (klimatisie­rten) Kojen hoheitlich­e Amtstätigk­eiten verrichten.

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